wankendorfer Geschäftsbericht 2019

INHALT VORWORT _______________________________________________________________________________________________________________5 BERICHT DES VORSTANDS ______________________________________________________________________________6 Das wirtschaftliche Umfeld _________________________________________________________________________________________6 Der Wohnungsmarkt in Deutschland __________________________________________________________________________6 Regionale Wohnungsmärkte ____________________________________________________________________________________10 Investitionsumfeld _____________________________________________________________________________________________________11 Entwicklung der wankendorfer _________________________________________________________________________________11 Genossenschaftliches Selbstverständnis ____________________________________________________________________14 Mitarbeiterförderung und -entwicklung ___________________________________________________________________19 Fortschreitende Digitalisierung __________________________________________________________________________________20 Fazit __________________________________________________________________________________________________________________________20 VERTRETERVERSAMMLUNG ________________________________________________________________________ 21 BERICHT DES AUFSICHTSRATS __________________________________________________________________ 22 JAHRESABSCHLUSS ________________________________________________________________________________________ 26 Lagebericht _______________________________________________________________________________________________________________26 Bilanz ________________________________________________________________________________________________________________________42 Gewinn- und Verlustrechnung _________________________________________________________________________________46 ANHANG ______________________________________________________________________________________________________________ 50 Kontaktdaten ____________________________________________________________________________________________________________61 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts. 3

LIEBE MITGLIEDER, LIEBE GESCHÄFTSFREUNDE, seit ihrer Gründung im Jahr 1947 hat die wankendorfer mit rund 16.000 gebauten Wohnungen, Reihen- und Einfamilienhäusern bezahlbaren Wohnraum für das eigene Vermögen und zur Eigentumsbildung geschaffen. Heute ist die Genossenschaft mit rund 8.400 Wohnungen und Gewerbeobjekten eines der größten Wohnungsunternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein. Das Land sieht sich derzeit mit Veränderungen konfrontiert, die mit großen Herausforderungen verbun- den sind. Engpässe in bestimmten Städten und Regionen haben das Wohnen in seiner gesellschaftlichen Bedeutung in den Fokus gerückt, sodass der Staat mit teils extremen Maßnahmen in den Markt einge- griffen oder dies avisiert hat. Zudem müssen wir dem menschengemachten Klimawandel begegnen, klimaschädliche Emissionen verringern und uns auf die Folgen einer vermutlich nicht mehr vollends ab- wendbaren, globalen Klimaveränderung einstellen. Mit der seit Jahresbeginn 2020 grassierenden Coronapandemie stehen wir alle einer weiteren, unvorher- gesehenen Herausforderung gegenüber, deren massive Folgen für die Wirtschaft und Gesellschaft insge- samt noch nicht absehbar sind. Für die wankendorfer sind die direkten Auswirkungen der Pandemie und die Maßnahmen zu deren Beherrschung aus heutiger Sicht noch überschaubar. Dennoch wird gerade in dieser Situation deutlich, wie wichtig Solidarität und Rücksichtnahme für unsere Gesellschaft sind. Die wankendorfer steht mit ihrem Leistungsspektrum und ihren genossenschaftlichen Werten für dieses Miteinander und die damit einhergehende gesellschaftliche Verantwortung. Mit einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung und unserer zentralen Strategie der Bereitstellung von bezahlba- rem Wohnraum packen wir die vor uns liegenden Aufgaben mit großer Energie an. So haben wir den Blick auf die kommenden 15 Jahre gerichtet und uns klare Ziele gesteckt: Unsere Neubauaktivitäten sollen in erster Linie den in die Jahre gekommenen Bestand von rund 1.000 Wohnungen ersetzen und orientieren sich an den gesetzlich geforderten deutlich reduzierten Treibhaus- gas-Emissionen. Auch dadurch werden wir in 2035 einen etwa gleich großen Bestand, jedoch in deutlich höherer städtebaulicher, architektonischer und energetischer Qualität haben. Eine wichtige anstehende personelle Veränderung in der Führung der Genossenschaft wurde ebenfalls frühzeitig im Sinne der Kontinuität der Aufgabenerfüllung geregelt. Im Hinblick auf den sich abzeichnen- den Eintritt in den Ruhestand von Herrn Bernd Hentschel, der seit 26 Jahren mit großem Engagement und viel Umsicht im Vorstand des Unternehmens wirkt, wurde frühzeitig die Suche nach einem Nachfol- ger initiiert. Mit Herrn Thorsten Gleitz ist seit dem 1. April 2020 ein dritter Vorstand mit bereits langjäh- riger Erfahrung in der Wohnungswirtschaft bestellt worden. Nach einer Übergangsphase mit drei Vor- ständen wird Herr Thorsten Gleitz dann das Unternehmen gemeinsam mit Herrn Dr. Ulrik Schlenz leiten. Die wankendorfer blickt optimistisch in die Zukunft. Nicht zuletzt deshalb, weil die Menschen, die in unserem Unternehmen arbeiten, sich mit dem, wofür „ihr“ Unternehmen steht, identifizieren und die Herausforderungen engagiert anpacken. Und dies häufig nicht nur während ihrer Arbeitszeit, sondern auch in vielen verschiedenen Ehrenämtern. Dies ist für das Zusammenleben in der Gemeinschaft gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig. Für die Menschen im Land. Thorsten Gleitz Vorstand Bernd Hentschel Vorstand Dr. Ulrik Schlenz Vorstand Vorwort 5

BERICHT DES VORSTANDS DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD Wie erwartet hat sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 weiter reduziert und erreichte mit 3 Prozent den schwächsten Wert in der letzten Dekade. Diese Abschwächung des Wachstums hat sich auch in Deutschland deutlich gezeigt. Mit lediglich noch 0,6 Prozent Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) schien der lange währende Aufschwung bereits an seinem Ende ange- kommen. Nun befindet sich die Welt sogar in einer Rezession. Nachfrageeinbrüche, Einschnitte und staatliches Handeln infolge der Pandemie einer neuartigen Variante des Coronavirus haben zu einem nie dagewesenen Einbruch des Wirtschaftslebens geführt. Wie sich dies in den nächsten Monaten entwickeln wird, ist nicht vorhersehbar. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt wurde mit 45,4 Mio. Erwerbstätigen im dritten Quartal 2019 er- neut ein Höchstwert der Beschäftigung seit der Wiedervereinigung des Landes erreicht. Die absolute Anzahl der Arbeitslosen blieb dabei mit rund 2,2 Mio. Menschen konstant und in einigen Arbeits- marktregionen wird von Vollbeschäftigung gesprochen. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurch- schnitt bei 5,1 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Schleswig-Holstein, wo sich das Geschäftsgebiet der wankendorfer befindet. Für das Jahr 2019 wird vom Statistikamt Nord ein reales Wachstum des BIP von 1,1 Prozent berichtet. Dieses Wachstum lag unter dem Vorjahreswert von 1,4 Prozent, aber über dem Bundes- durchschnitt. Hier macht sich die Wirtschaftsstruktur des Landes insofern bemerkbar, als im Vergleich zu anderen Bundesländern große industrielle Kerne (beispielsweise aus den Wirtschaftsbereichen Automobilherstellung, Maschinenbau) nicht vorhanden sind. Daher ist der Einfluss auf die Wachs- tumswerte durch andere Branchen, die bislang noch eine deutlich positive Entwicklung verzeichnen (wie beispielsweise das Ernährungsgewerbe und auch das Baugewerbe), im Land größer als in ande- ren Regionen. So zeigte sich die Wirtschaftsleistung des Baugewerbes in Schleswig-Holstein mit real plus 6,1 Prozent deutlich stärker als die Bundesentwicklung von real 3,9 Prozent. Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein hat sich im Jahr 2019 im Sinne der Beschäftigung im Land weiter positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquote sank, wie bereits im Vorjahr, erneut um 0,5 Prozent- punkte und betrug im Durchschnitt des Jahres nur noch 5 Prozent. DER WOHNUNGSMARKT IN DEUTSCHLAND Die Zahl der in 2019 deutschlandweit erteilten Baugenehmigungen lag mit 360.000 Wohnungen über dem Niveau der Vorjahre; im Jahr 2018 wurden für rund 347.000 Wohnungen Genehmigungen erteilt. Die in etwa auf dem Vorjahresniveau erwarteten rund 300.000 fertiggestellten Wohnungen erreich- ten im Jahr 2019 erneut nicht den geforderten jährlichen Neubaubedarf, sodass der Bauüberhang weiter ansteigt. Dennoch ist die Zahl der Wohnungen auch im Jahr 2019 wieder stärker angestiegen als die der Be- völkerung und voraussichtlich auch die der Haushalte. Der sich 2019 allein durch Zuwanderung erge- bende Nettozuwachs der Bevölkerung in Deutschland wird vom Statistischen Bundesamt wie im Vorjahr mit etwa 200.000 Menschen bei einer Gesamtbevölkerung von 83,2 Mio. beziffert. Die nur bis zum Jahr 2018 vorliegende Zahl der privaten Haushalte in Deutschland ist ebenfalls im Vorjahres- vergleich erneut gestiegen, wenn auch mit einem Zuwachs von rund 74.000 Haushalten nicht so 6 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

stark wie noch ein Jahr zuvor (etwa 340.000 in 2017). Die durchschnittliche Haushaltsgröße in Deutschland betrug 2018 1,99 Personen. In den großen Städten sinkt die Durchschnittsgröße der Haushalte bereits seit einigen Jahren nicht weiter, das heißt, der anhaltende Bundestrend zu geringe- ren Haushaltsgrößen wird nun mehr und mehr von kleineren Städten und Gemeinden geprägt. Insgesamt schwächt sich das Wachstum der Wohnungsnachfrage weiter ab, wobei sich nach wie vor erhebliche regionale Unterschiede ergeben. Grundsätzlich ändert sich das bereits seit einigen Jahren skizzierte Gesamtbild – mit Wohnungsknappheit in den attraktiven Wachstumsregionen urbaner Ballungsräume einerseits und Überversorgung und Leerstand in vielen ländlichen Regionen anderer- seits – auch 2019 nicht wesentlich. Dennoch mehren sich die Anzeichen dafür, dass die auch in den kommenden Jahren erwarteten jährlichen Baufertigstellungen von 300.000 bis 320.000 Wohnungen ausreichen werden, um mit dem erwarteten Nachfragewachstum mitzuhalten. Allerdings findet bei dieser Betrachtung keine Berücksichtigung, dass Prognosen über eine Zuwanderung nach Deutsch- land angesichts der weltpolitischen Lage und der Ereignisse an den Grenzen der EU zum Jahresbe- ginn 2020 mit hohen Unsicherheiten behaftet sind. Die Dynamik der stark steigenden Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland hielt auch im Jahr 2019 an: Mit 9,7 Prozent liegt die Preissteigerung über der des Vorjahres und deutlich über dem Preisanstieg von Neuvertragsmieten, der sich 2019 mit 3,5 Prozent gegenüber 2018 erneut weiter abschwächte. Während sich in der Mietentwicklung die Tendenzen des langsameren Nachfrage- wachstums widerspiegeln, so ist die Entwicklung der Kaufpreise ursächlich auf die Kapitalmarktsitu- ation zurückzuführen. Von der wankendorfer Unternehmensgruppe verwaltete Wohnungen und Gewerbeobjekte per 31. Dezember 2019 8.410 8.654 19.273 gesamt 1.463 561 185 Eigenbestand Zins haus- und Sonder eigen - tums verwaltung Wohnungs eigen - tums verwaltung ohne 54 eigene Wohnungen und 6 eigene Gewerbe objekte in Woh nungs eigen - tümer gemein schaften im Rahmen der Geschäfts - besorgung für zwei rechtlich selbstständige Genossenschaften Pacht bestand Bericht des Vorstands 7

ENGAGEMENT GEMEINSCHAFT VERTRAUEN WIR MACHEN UNSERE GEBÄUDE FIT FÜR DIE ZUKUNFT. Alle reden vom Klimawandel. Wir handeln! Mit unserem vielfältigen Engagement in verschiedenen Branchenverbänden, im Klimapakt Schleswig-Holstein und in der Initiative Wohnen.2050 sind wir an der Entwicklung gemeinsamer Strategien zur Senkung des Treibhausgasausstoßes mit- beteiligt. Dazu gehört auch ein intensiver und regelmäßiger Erfahrungsaustausch. Die so gewonnenen Erkenntnisse lassen wir, wo immer möglich, in unsere Bauprojekte einfließen. Ob bei Neubau oder Moderni sierung: Das Resultat unserer Maßnahmen sind moderne, attraktive, nachhaltige und bezahlbare Wohnungen für unsere Mitglieder. Alle Mitarbeiterfotos sind dem neuen Imagefilm der wankendorfer entnommen. Über den QR-Code kommen Sie zum Film. 9

Der Markenkern der wankendorfer Bedeutender Quartiersmanager Bedeutender Quartiersmanager Hervorragenden Kundenservice Hervorragenden Kundenservice und Quartiers - und Quartiers - entwickler entwickler in dezentraler Struktur in dezentraler Struktur erhalten erhalten Mindestbestand Mindestbestand von 8.300 von 8.300 Wohnungen Wohnungen zukunftsfähig zukunftsfähig erhalten erhalten und entwickeln und entwickeln FÖRDERUNG FÖRDERUNG DER MITGLIEDER DER MITGLIEDER INSBESONDERE DURCH INSBESONDERE DURCH BEREITSTELLUNG BEREITSTELLUNG VON BEZAHLBAREM VON BEZAHLBAREM WOHNRAUM WOHNRAUM Engagierte Engagierte Belegschaft Belegschaft Nachhaltige Ertragskraft bei Nachhaltige Ertragskraft bei einer Eigenkapitalquote von mindestens 18 % einer Eigenkapitalquote von mindestens 18 % und einer Eigenkapitalrendite von 3 % und einer Eigenkapitalrendite von 3 % REGIONALE WOHNUNGSMÄRKTE In der regionalen Marktentwicklung zeigt sich bezüglich der Mieten erstmals seit 2010 bei der Be- trachtung der sieben größten Städte (sogenannte A-Städte) ein differenziertes Bild. Der zum Teil sehr starke Anstieg scheint in einigen dieser Städte ein Ende gefunden zu haben. So ist beispielsweise die mittlere Angebotsmiete in Berlin im Jahresvergleich 2019 zu 2018 sogar gesunken (–0,7 Prozent) und in Hamburg nur noch leicht gestiegen (nominal +0,7 Prozent). Die Kaufpreise für Eigentumswohnun- gen stiegen allerdings in allen A-Städten weiter signifi kant an. Insofern zeigen sich gerade in den Metropolen deutlich die Effekte des im vorherigen Abschnitt dargestellten Bundestrends. Urbane Regionen jenseits der A-Städte und ländliche Regionen rücken zudem mehr in den Fokus von Politik und Investoren. Gerade im Umland der bisherigen Wachstumsregionen der Großstädte haben wachsende Klein- und Mittelstädte im ländlichen Raum eine wichtige Funktion bei der Entlastung der Zentren mit deren angespannten Wohnungsmärkten. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung der Autoren des Frühjahrsgutachtens der Immobilienwirtschaft in den nächsten Jahren aufgrund der zunehmenden Baufl ächenknappheit in den Zentren und wegen des Preisgefälles zwischen ihnen und dem Umland weiter verstärken. Vor diesem Hintergrund haben sich auch die Wohnungsmärkte in Schleswig-Holstein im Jahr 2019 für Vermieter weiter grundsätzlich positiv entwickelt. Die Leerstandsquote der dem Verband nord- deutscher Wohnungsunternehmen e. V. angeschlossenen Mitgliedsunternehmen betrug 2,1 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (2,0 Prozent) kaum verändert. Die Fluktuation hat sich mit 8,3 Prozent leicht verringert (Vorjahr 8,6 Prozent). Die Wohnungsmärkte der Städte Kiel und Lübeck wie auch diejenigen des unmittelbaren Hamburger Umlandes zeigen nach wie vor Angebotsengpäs- 10 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

se, während in vielen Teilen des Landes ausreichend Wohnraum vorhanden ist. Nach Einschätzung der Autoren des vorgenannten Frühjahrsgutachtens der Immobilienwirtschaft hat ein Großteil der ländlichen Kreise Schleswig-Holsteins ein im deutschlandweiten Vergleich günstiges Chancen-Risiko- Profil für Investi tionen in Wohnraum. INVESTITIONSUMFELD Das Investitionsumfeld der Immobilienwirtschaft war auch im Jahr 2019 nicht einfach und hat sich gerade im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen noch einmal herausfordernder ent- wickelt. Der vom Bauhauptgewerbe angestrebte weitere Kapazitätsausbau fiel bei voraussichtlich 19.000 zusätzlichen Beschäftigten im Jahr 2019 nicht mehr ganz so hoch aus wie in den beiden Vorjahren. Der Umsatz konnte auch deshalb „nur“ um knapp 9 Prozent gesteigert werden, während der An- stieg von 2017 zu 2018 noch 11 Prozent betrug. Der Zentralverband der Bauwirtschaft sieht nach wie vor im Fachkräftemangel einen ernstzunehmenden Hinderungsgrund, die Bautätigkeit weiter auszuweiten. Allerdings erwartet der Verband vor dem Hintergrund der konjunkturellen Eintrübung Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gewerken des Wirtschaftsbaus (gewerblicher Bau, industriel- ler Bau sowie landwirtschaftlicher Bau), was wiederum der Verfügbarkeit von Kapazitäten für die stabil hohe Nachfrage im Wohnungsbau zugutekäme. Die Preissteigerungen für die Leistungen der Bauunternehmen halten jedoch an. Im Juni 2019 lagen die Preise für Bauleistungen um 5,8 Prozent über denjenigen zur Vorjahresmitte. Die bereits in 2018 bestehenden und sich auf die Investitionstätigkeit im Immobilienmarkt negativ auswirkenden rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich 2019 im Jahresverlauf aus Sicht der be- standshaltenden Immobilienunternehmen weiter verschärft. So hat die notwendige gesellschaftliche Diskussion zum Klimaschutz gerade in Deutschland noch einmal eine höhere Bedeutung erlangt und auf der Grundlage internationaler Vereinbarungen schließlich zu einem Klimaschutzgesetz geführt. Die Ziele für die Immobilienwirtschaft werden hierin zwar beschrieben, aber bei den Auswirkungen im Hinblick auf die Maßnahmen und die damit erforderlichen Investitionen bleiben noch viele Fragen offen. Die Situation ist nicht zuletzt deshalb so komplex, weil sich mit abzeichnenden zusätzlichen Erfordernissen (und damit verbundenen Kosten) ein klarer Zielkonflikt zu der Bewältigung von Woh- nungsknappheit in angespannten Märkten, wie auch generell zur Bereitstellung sogenannten be- zahlbaren Wohnraums, ergibt. In der Frage des sogenannten bezahlbaren Wohnens haben zudem die Überlegungen zu ordnungs- politischen Eingriffen und auch deren Umsetzung weiter an Fahrt aufgenommen. Einen besonders extremen Eingriff stellt die Einführung des Mietendeckels in Berlin dar. Bislang ist dieser rigide Eingriff in das Marktgeschehen noch ein regionales Phänomen, doch in der politischen Diskussion tauchen Gedanken zu die Vermieter zugunsten der Wohnungsmieter belastenden Maßnahmen immer häufi- ger auf. In diesem Zusammenhang bleibt festzustellen, dass das Verständnis für die Marktzusammen- hänge und der Einfluss auf die regionalen Rahmenbedingungen des Investitionsumfelds sich aktuell in Schleswig-Holstein positiv von den überregionalen Entwicklungen abheben. ENTWICKLUNG DER WANKENDORFER Die Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG zählt mit ihren Tochter- und Beteili- gungsunternehmen (= wankendorfer Unternehmensverbund) zu den größten Wohnungsunterneh- men im nördlichsten Bundesland: In 33 Städten und Gemeinden verfügt die wankendorfer über ei- gene Objekte und verwaltet Immobilien in rund 70 Orten. Insgesamt betreut das Unternehmen einen Bestand von 19.273 Wohnungen und Gewerbeobjekten. Über die Anzahl der verwalteten Einheiten hinaus sind es neben der Zentrale in Kiel insbesondere die dezentralen Organisationseinheiten in Bad Segeberg, Eckernförde, Itzehoe, Lütjenburg, Plön, Preetz, Trappenkamp und Wahlstedt sowie die damit verbundenen „Gesichter des Unternehmens“, welche die wankendorfer bei Mitgliedern, Kunden und Geschäftspartnern, kurz bei den Menschen im Land, persönlich wahrnehmbar machen. Es bestehen anspruchsvolle Rahmen- bedingungen durch das Klima- schutzgesetz und belastende ordnungs politische Eingriffe in den Markt. Bericht des Vorstands 11

MODERNISIERUNG Die Modernisierung des Wohnungsbe- stands bleibt ein zentraler Bestandteil in der Ausrichtung der wankendorfer auf die Zukunft. Mit einem Gesamtvolumen von 195 Mio. € wurden bis zum Jahresende 2019 4.191 Wohnungen modernisiert. Zu- sammen mit den „Neubauten“ erfüllt der weit überwiegende Teil des Bestands damit aktuelle Wohnbedürfnisse und einen zu- kunftsfähigen energetischen Standard. Im Jahr 2019 konnten drei Modernisierungs- maßnahmen mit 108 Wohnungen in Kel- linghusen, Plön und Schwentinental abge- schlossen werden. Allein in Plön wurden 64 Wohnungen in zwei Punkthäusern in der Ulmenstraße modernisiert, die Außen- anlagen neu gestaltet und eine Parkgarage gebaut. Noch im Bau befindliche Maßnah- men mit 32 Wohnungen in Eutin und Trap- penkamp werden 2020 fertiggestellt. Für weitere 79 Wohnungen in Bad Bramstedt, Lütjenburg, Preetz und Trappenkamp sind Schwentinental die Planungen bereits angelaufen. So ent- steht moderner Wohnraum in der beste- henden Bausubstanz der wankendorfer. Plön 12 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

QUARTIERS ENTWICKLUNG O s t l a n d s t r a ß e 4 2 4 , 9 0 3 , 5 0 I I I I I 1 4 W E I I 1 4 W E I I I 3.339 m2 I I I I V 1 1 H 2 0 W E 2 0 W E I V I I I 5 , 5 0 2 , 5 0 5 , 5 0 1 1 1 0 20 WE F e u e r w e h r 2 0 W E F e u e r w e h r I V I I I 3 III F e u e r w e h r 20 WE IV 4 IV 4 III ANLIEGERSTRAßE 7 7 7 7 7 7 Kuhkamp Bad Segeberg I I I I I 1 4 W E 11 III IV 20WE H 5 K i t a 2 c a r - s h . 3 I I I I I I O G F ö r d . + H f K E G K I T A 6 5,00 5,50 5 2,50 I I 1 4 W E 9 8 I 6 2 0 1 III IV 14 20WE 20 WE F e u e r w e h r 2 III 3 IV 3 8 2 , 0 0 5 , 0 0 5 , 5 0 14 III IV 20WE Nach dem Zweiten Weltkrieg entstan- den in Zeiten echter Wohnungsnot in vielen Orten größere Siedlungen aus Mitteln des Marshallplans. Die Gustav- Böhm-Siedlung in der Südstadt von Bad Segeberg ist ein typisches Beispiel dieser Bauten aus den 1950er Jahren. Mittler- weile sind diese Gebäude in die Jahre gekommen und zum Teil nicht moderni- sierungswürdig. Zu groß sind die Her- ausforderungen beim Klimaschutz, zu unvorteilhaft die Grundrisse und Zu- schnitte der Gebäude. Die Überplanung des Areals im Sinne einer Quartiersent- wicklung wird in den kommenden Jah- ren eine große Aufgabe der wankendor- fer sein. Das Projekt hat in 2019 mit großen Schritten seinen vielversprechenden An- fang genommen. Nach den aktuellen Überlegungen sollen hier 14 Gebäude mit 238 Wohnungen entstehen. Zudem ist es der Anspruch der wankendorfer, dass ein hinsichtlich des Energiekonzep- tes und der sozialen Belange des Lebens zukunftsweisendes Quartier entsteht. Bericht des Vorstands 13 Bad Segeberg Gustav-Böhm-Siedlung 1958

Auch im Jahr 2019 war die wankendorfer in ihren Geschäftsfeldern erfolgreich und erreichte die gesteckten Ziele bei einem gegenüber dem Vorjahr stabilen Ergebnis. Die Genossenschaft bereitete sich 2019 vor allem gezielt auf die zukünftigen Herausforderungen in ihren Geschäftsfeldern vor und setzte die zu deren Bewältigung erforderlichen Veränderungen im Unternehmen weiter um. Dies betrifft die konsequente Fortsetzung des Portfoliomanagements und eine klare strategische Ausrichtung des Unternehmens bis zum Jahr 2035, auf die im Lagebericht ebenso näher eingegan- gen wird wie auch auf die wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaft und ihrer Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Fortgeführt hat das Unternehmen in 2019 einerseits sein strategisches Modernisierungsprogramm und andererseits seine nunmehr seit fünf Jahren mit aller Kraft betriebene Neubautätigkeit. Wie schon in den Vorjahren wurde deutlich mehr investiert als abgeschrieben, wobei 16,5 Mio. € an Baukosten einen seit langer Zeit nicht erreichten Höchststand bedeuten. Die Investitionstätigkeit soll in den kommenden 15 Jahren auf diesem Niveau mit dem Ziel fortgeführt werden, auch im Jahr 2035 noch einen eigenen Bestand von mindestens 8.300 Wohnungen zu be- wirtschaften. Neben Modernisierungen von sanierungswürdigen Gebäuden und dem Neubau auf Grundstücken, die heute noch nicht im Eigentum der wankendorfer sind, wird vor allem die Revitali- sierung von ganzen Quartieren durch Abriss und Neubau eine wichtige Rolle spielen. Erste derartige Projekte wurden bereits identifiziert und bei zweien in Bad Segeberg und Wahlstedt mit den erfor- derlichen Planungen begonnen. All diese Vorhaben sind darauf ausgerichtet, Wohnraum – insbeson- dere bezahlbaren – für die Menschen im Land zu schaffen, der aktuellen Wohnbedürfnissen und zukunftsfähigen energetischen Standards entspricht. Hohes Investitionsvolumen 16,5 Mio. € Baukosten im Jahr 2019 Zukunftsgerechtes Immobilienportfolio Nachhaltig wachsen soll selbst bei dem anstehenden umfangreichen Investitionsprogramm auch die Eigenkapitalquote, die sich unter Berücksichtigung der detaillierten Zukunftsplanungen bis 2035 vor aussichtlich kontinuierlich auf 23 Prozent steigern wird. Die entsprechende Rücklagenstärkung erfolgt aus der angestrebten jährlichen Eigenkapitalrendite von 3 Prozent. Durch bestandsersetzenden Neubau soll der eigene Bestand in 2035 weiterhin mindestens 8.300 Wohnungen umfassen. Der Weg der Genossenschaft in die Zukunft ist bei allen umgesetzten und eingeleiteten Maßnahmen und Projekten vor allem in Orientierung an der wichtigsten Aufgabe der Wankendorfer Baugenos- senschaft sicherzustellen: der Förderung ihrer Mitglieder. Damit diese Aufgabe nachhaltig erfüllt werden kann, hält die wankendorfer konsequent an ihrem eingeschlagenen Kurs eines verantwortungsbewussten Anbieters von genossenschaftlichem Wohn- raum, eines umsichtigen Verwalters und attraktiven Arbeitgebers fest, für den die Belange seiner Mitglieder wie auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse eine elementare Rolle spielen. GENOSSENSCHAFTLICHES SELBSTVERSTÄNDNIS Das Handeln der Gremien der wankendorfer fußt auf den Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat sowie dem Corporate Governance Kodex. Die hierin festgelegte Transparenz soll das Vertrauen der Stakeholder in das Unternehmen sichern. Über handels- und genossenschaftsrechtli- che Pflichtangaben hinaus legt das Unternehmen freiwillig regelmäßig durch eine Nachhaltigkeitsbe- richtserstattung, die DNK-(Entsprechungs-)Erklärung und einen Geschäftsbericht seine verantwortli- che Geschäfts tätigkeit offen. Die Zukunftsfähigkeit der wankendorfer gründet sich einerseits auf deren wirtschaftliche Stabilität, die auch für ein genossenschaftliches Unternehmen den unerlässlichen Kern für den Fortbestand bildet. Andererseits wird sie im Selbstverständnis der Genossenschaft geprägt durch die Kompetenz, sowohl für die derzeitigen als auch für die zu erwartenden Fragen des Gemeinwohls eine Antwort geben zu können. Die erforderliche Balance zwischen dem Unternehmensinteresse der wirtschaftli- chen Stabilität und den Gemeinwohlinteressen kann nur gelingen, wenn sich die wankendorfer wei- terhin an den sich verändernden Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden in ihren Geschäftsfeldern orientiert. Dass die wankendorfer hierzu in der Lage ist, hat sie in der Vergangenheit unter Beweis gestellt. So war eine stabile wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaft bisher nur ein Aspekt der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens. Auch die Belange von Umwelt- und Klimaschutz sind feste Bestandteile des unternehmerischen Handelns der wankendorfer: Von der fortgesetzten ener- 14 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT Klimaschutz ist für die wankendorfer ein wichtiges Thema. Die Genossenschaft hat in der ihrem Selbstverständnis ent- sprechenden gesellschaftlichen Verantwortung schon vor Jahren die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns erkannt und eine solche Ausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Der Neubau und die Modernisierung nach hohen energeti- schen Standards wie insbesondere die regenerative Wärme- versorgung von Quartieren sowie Konzepte für eine kli- mafreundliche Mobilität der Mitarbeiter sind nur einige Beispiele dafür, wie Nachhaltigkeit gelebt und mit dem heu- tigen Handeln Verantwortung für das Morgen künftiger Generationen übernommen wird. Blockheizkraftwerke: unabhängiger, flexibler und nachhaltiger durch eine dezentrale Wärme- und Strom erzeugung. Einfach ausgezeichnet: Für diesen Neubau in der Eckernförder Straße 421 in Kiel erhielt die wanken- dorfer das „Qualitäts- siegel Nachhaltiger Wohnungsbau“. Bericht des Vorstands 15 getischen Sanierung des Gebäudebestands über die weitere Erneuerung von Heizungsanlagen in ihrem Beteiligungsunternehmen Energie für Schleswig-Holstein GmbH bis hin zu weiteren Überle- gungen zur Mobilität ihrer Beschäftigten, wie die Anschaffung von E-Bikes für Mitarbeiter in den Service-Centern, zeigt sich die Spannweite der Maßnahmen. Mit unverminderter Energie engagiert sich die wankendorfer für die Gestaltung eines lebenswerten Umfelds für ihre Mitglieder und die Menschen im Land und sie übernimmt gesellschaftliche Verant- wortung. So wird eine Vielzahl von Veranstaltungen für die Mitglieder (Nachbarschafts- und Straßen- feste, Mitgliederausflüge, Theaterfest) ebenso unterstützt wie Sportvereine oder kulturelle Veran- staltungen. Unter anderem war die wankendorfer einer der Sponsoren für das „Konzert gegen Käl- te“ (Unterstützung von Obdachlosen durch die Stadt.Mission.Mensch) oder das „Stadt-Bucht-Fest“ in Plön und Ausrichter der traditionellen „Spaß- und Spielmeile“ in Itzehoe. Nachbarschaftstreffs wie auch Räumlichkeiten, die das Unternehmen anderen Initiativen kostenlos zur Verfügung stellt, bieten Platz für gemeinschaftliches Leben der Menschen. Um die Integration von zu uns geflüchteten Men- schen zu unterstützen, beschäftigt die Genossenschaft weiterhin Dolmetscher. Dies sind nur einige Beispiele für die Gemeinwohlorientierung und das gesellschaftliche Engagement der wankendorfer, wofür das Unternehmen im Jahr 2019 insgesamt rund 450 T€ aufgewendet hat. Dieses gesellschaftliche Engagement findet nicht nur bei den Partnern der wankendorfer im Land Beachtung. Das Selbstverständnis der Genossenschaft wird auch über die Landesgrenzen hinaus geschätzt und bekommt positive Resonanz. Dies gilt nicht nur für die regelmäßige Nachhaltigkeitsbe- richterstattung, die als beispielhaft gelobt wird und in einer deutschlandweiten Studie einer Wirt- schaftszeitung mit der Höchstpunktzahl bewertet wurde. In einer jüngst vom vhw-Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. initiierten Studie zur Wohnraumversorgung und sozialräum- lichen Integration von Migranten wird die wankendorfer als eine der wenigen Genossenschaften genannt, die hier zur Innovation des genossenschaftlichen Handelns beitragen.

NEUBAU Kieler Hörn Teilansicht Süd-West Baufeld XII 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 3,215 1,49 5,725 5,765 5,94 7,72 5,555 3,215 1,49 6,525 6,51 6,98 OK Attika +8,15 12 +0,09 +0,05 ±0,00 -0,09 -0,10 -0,13 -0,18 Einfahrt TG Haus 13 Haus 12 Als Gemeinschaftsprojekt an der Kieler Hörn entstehen insgesamt 440 Woh- nungen, 61 davon für die wanken- dorfer auf Baufeld XII. In den für das neue Quartier typischen Gebäuden mit ansprechenden Ziegel fassaden werden neben den Wohnungen in mehrge- schossigen Gebäuden an den Straßen- fronten auch zweigeschossige Woh- nungen im Stadthaus-Charakter ent- stehen. 16 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Ob auf vorhandenen oder durch erworbene Grundstücksfl ächen: Mit dem Neubau von Wohnungen schafft die wankendorfer langfristig wichtigen Wohnraum für die Menschen im Land und ein ansprechendes Zuhau- se für ihre Mitglieder. Kleine Wohnungen für Singles, große Wohnungen für Familien, nachhaltige Materia- lien und nicht zuletzt ein schönes Bild im jeweiligen Umfeld sind bei der wankendorfer wichtige Leitgedan- ken. Und bezahlbar sind die neuen Wohnungen auch. Immer wird ein Anteil als geförderter Wohnraum er- richtet. Im Jahr 2019 wurde ein Neubauprojekt mit 15 Wohnungen in Preetz fertiggestellt. Zehn weitere Gebäude mit zusammen 194 Wohnungen in Bad Segeberg, Itzehoe, Kiel, Laboe, Lütjenburg und Preetz sind geplant oder befi nden sich in der Umsetzung. Preetz Itzehoe Laboe Bericht des Vorstands 17

Diese gelungene Balance zwischen Unternehmensinteressen und Gemeinwohl hat ihre Grundlage in den Menschen, die hierfür Tag für Tag arbeiten. Voraussetzung für den Erfolg ist die Tatsache, dass sich die Mitarbeiter der wankendorfer persönlich einbringen, sich als Teil der Gemeinschaft aus Mitarbeitern, Mitgliedern, Kunden und Geschäftspartnern verstehen und dieser einen hohen Wert beimessen. Alle im Unternehmen stehen mit ihrem Engagement für diese Gemeinschaft und das schafft Vertrauen: bei den Mitgliedern und Kunden, den vielen Geschäftspartnern und nicht zuletzt in der Mitarbeiterschaft untereinander. Dieses Selbstverständnis der Genossenschaft spiegelt sich wider im Selbstverständnis der Mitarbeiter – häufig sogar über ihr berufliches Umfeld hinaus: Die wankendorfer ist stolz auf das vielfältige ehrenamtliche Engagement ihrer Beschäftigten. GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT Für die Menschen im Land: Dieses Motto beschränkt sich bei der wankendorfer nicht nur auf die Wohnung und ihr unmit- telbares Umfeld. Von durch die Genossen- schaft organisierten Veranstaltungen für ihre Mitglieder über die Unterstützung von Projekten und Initiativen bis hin zur Förde- rung des regionalen Sports, kultureller Ver- anstaltungen oder der Forschung in der regionalen Spitzenmedizin reicht das Spek- trum der Aktivitäten. Im Jahr 2019 hat die wankendorfer rund 450.000 € für ihr ge- sellschaftliches Engagement aufgewendet. Als Mitglied der UKSH-Förderstiftung unterstützt die wanken- dorfer die medizinische Forschung im Land. Ausgelassene Freude beim Mieterausflug der wanken- dorfer zu den Karl-May- Spielen in Bad Segeberg. Sponsor für das „Konzert gegen Kälte“ – eine Veranstaltung der Kieler Stadt.Mission.Mensch zur Unterstützung von Wohnungslosen. 18 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

MITARBEITERFÖRDERUNG UND ENTWICKLUNG Die Mitarbeiter engagieren sich für die wankendorfer – und die wankendorfer engagiert sich für ihre Beschäftigten. Mit den kaufmännischen Beschäftigten in der Kieler Unternehmenszentrale und den Stadt-, Vermie- tungs- und Verwaltungsbüros im Land sowie mit den gewerblichen Arbeitskräften in den Service- und Garten-Centern und einem Bauhof waren zum Jahresende 2019 insgesamt 229 Mitarbeiter bei der wankendorfer tätig. Das vielfältige Spektrum der Berufe umfasst Immobilienkaufleute, Buch- halter, Architekten und Ingenieure ebenso wie Handwerker, Reinigungskräfte und Gärtner. Abgerun- det wird es durch eine Pädagogin und zwei Dolmetscher zur Betreuung ihrer Mitglieder. Mit dieser Vielzahl von Qualifikationen sieht sich die wankendorfer bestens aufgestellt, um die gesamte Palette der professionellen Arbeit im Unternehmen auf hohem Niveau bewältigen zu können. Das Handeln jedes Einzelnen ist geprägt von der Unternehmenskultur der Genossenschaft und den in verschiedenen Unternehmensgrundsätzen festgelegten Verhaltensregeln. Über die Satzung hinaus hat die wankendorfer Regeln, Werte und das Selbstverständnis ihres Handelns unter anderem in ei- ner Compliance-Richtlinie und in ihrem Unternehmensleitbild festgelegt. Neben dem Bewusstsein der Mitarbeiter um ihre Bedeutung für das, was die wankendorfer mit ihren Leistungen ausmacht, und der Freude, daran mitzuwirken, spielen die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter im Unternehmen eine zentrale Rolle. Beide Faktoren sind wichtig für die Attraktivität des Arbeitgebers, weshalb die wankendorfer seit langer Zeit der Mitarbeiterförderung und -entwicklung genauso eine große Aufmerksamkeit widmet wie den vielfältigen Angeboten, die den Mitarbeitern eine Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ermöglichen. Das Repertoire der wankendorfer für eine individuelle Work-Life-Balance ist zeitgemäß und beinhal- tet unter anderem Regelungen für Elternzeiten, Home-Office-Lösungen sowie eine an den Bedürfnis- sen des Unternehmens und der Menschen orientierte Gleitzeitregelung. Auch mit der Gewährung eines Zuschusses zur Kinderbetreuung dokumentiert die wankendorfer ihr Bewusstsein für die Belan- ge der Mitarbeiter und deren Familien. In enger Abstimmung mit den Vorgesetzten gelingt es, in den einzelnen Bereichen des Unternehmens mit diesen Elementen Rahmenbedingungen zu schaffen, die sowohl die Leistungsfähigkeit der wankendorfer sicherstellen als auch zu einer hohen Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsumfeld führen. Mitarbeiterförderung und -entwicklung sind elementare Bestandteile, um engagierte und qualifizier- te Mitarbeiter für die wankendorfer zu begeistern. Fortbildungen und Seminare für die Beschäftigten sind im Unternehmen eine Selbstverständlichkeit, um die Mitarbeiter auf einem hohen fachlichen Niveau zu halten und zu entwickeln. Hier arbeitet die wankendorfer unter anderem eng mit dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. zusammen, der ein großes Angebot von Qua- lifizierungsmaßnahmen, Seminaren und Workshops zu vielen wohnungswirtschaftlichen Themen anbietet. Aber auch berufsbegleitende Weiterbildung hat einen festen Stellenwert, wie beispiels- weise im Rahmen des berufsbegleitenden Studiums zum Bachelor of Arts Real Estate oder mit dem Abschluss zum Geprüften Immobilienfachwirt der IHK. Mit einem speziellen Seminar werden die Führungskräfte im Unternehmen alljährlich für die besonderen Herausforderungen ihrer wichtigen Aufgabe in der wankendorfer geschult. Nicht erst seit Beginn des Fachkräftemangels ist die Ausbildung von Berufsanfängern eine Herzens- angelegenheit des Unternehmens. Zum Ende des Jahres 2019 befanden sich zehn junge Frauen und drei junge Männer in einer Berufsausbildung bei der Wankendorfer Baugenossenschaft. Sie erfahren eine enge Begleitung im Rahmen einer praxisnahen und vielfältigen Ausbildung, die mit attraktiven Modulen von Bildungseinrichtungen ergänzt wird. Wenn dann die Auszubildenden weitgehend ei- genverantwortlich das jährliche Feriencamp für Kinder von Mitgliedern der Genossenschaft oder den Betriebsausflug des Unternehmens planen, werden für den Arbeitgeber die erlernten Organisations- fähigkeiten und gleichzeitig das Engagement der jungen Menschen spürbar. Mitarbeiter- förderung und -entwicklung sind elementare Bestandteile, um engagierte und qualifizierte Mitarbeiter für die wankendorfer zu begeistern. Bericht des Vorstands 19

Mit ihrer anhaltend stabilen wirtschaftlichen Entwicklung und klaren Zielen ist die wankendorfer für die wirtschaftlichen, gesellschaft lichen und techno- logischen Heraus- forderungen der Zukunft gut aufgestellt. FORTSCHREITENDE DIGITALISIERUNG Bereits 2017 hat die Wankendorfer Baugenossenschaft ein umfassendes EDV-Projekt auf den Weg gebracht, das für Mitglieder, Kunden und Geschäftspartner sicherstellen soll, auch zukünftig von ei- ner leistungsstarken und serviceorientierten Genossenschaft betreut zu werden. Bis Ende 2020 wird ein großer Teil der Services für Mieter und Kunden digitalisiert sein. Diese Neuorientierung berührt alle Kernprozesse des Unternehmens und wird mit großem Engagement der Beschäftigten und vielen zusätzlichen Belastungen vorangetrieben. 2019 ist das Digitalisierungsprojekt in den einzelnen Teil- projekten plangemäß vorangeschritten und die angestrebten Projektfortschritte wurden weitgehend erreicht. So wurden unter anderem digitale Prozesse im Rahmen von Mieterwechseln und den damit verbun- denen Wohnungsabnahmen sowie -übergaben, zur Dokumentation der erfolgten Verkehrssiche- rungspflichten und für die Aufnahme und Bearbeitung von Schäden als mobile Anwendungen unter Nutzung von Smartphone und Tablet im Jahresverlauf runderneuert. Mit dem an das SAP-System angebundenen Mareon Service-Portal erfolgte nun die Integration der Leistungsprozesse des Bau- hofs in Itzehoe und der eigenen Garten-Center in die Systemlandschaft. Nachdem im Jahr 2018 die Mieterakten im zentralen Archiv digitalisiert wurden, folgte 2019 die Digitalisierung der Mitglieder- akten der Genossenschaft. Diese und weitere Projektfortschritte bilden eine wichtige Grundlage für die 2019 konzeptionell vorbereitete Einführung des Kundenportals der Wankendorfer Baugenossen- schaft. Wie in komplexen IT-Projekten üblich, werden auch nach der Einführung neuer Module Prozesse in den Programmfunktionen schrittweise nachgebessert, um diese zu optimieren und größtmögliche Arbeitserleichterungen zu erreichen. Eine längerfristige Herausforderung ist in diesem Zusammen- hang die Etablierung der neuen Abrechnungssoftware im Bereich der Eigentumsverwaltung, nach- dem im Vorjahr rund 50 und zu Jahresbeginn Datenbestände von weiteren rund 380 betreuten Ei- gentümergemeinschaften in das neue Programm migriert wurden. Die komplexen Anforderungen in dem neuen SAP-Umfeld und daraus resultierende hohe Arbeitsbelastungen wirkten sich negativ auf die Schnelligkeit der Abrechnungserstellung aus. Dank des besonderen Einsatzes der damit befassten Mitarbeiter ist das Unternehmen aber auf einem guten Weg, wieder das frühere überdurchschnittli- che Niveau zu erreichen. 2020 wird der Schwerpunkt des Projekts neben der weiteren Qualitätsverbesserung auf der Einfüh- rung eines Kundenportals liegen, mit dem die Kunden der Wankendorfer Baugenossenschaft einen zeitgemäßen und einfachen Zugang zu wichtigen, sie betreffenden Daten und Dokumenten erhalten und mit dem Unternehmen in Kontakt treten können. Auch nach Abschluss des derzeitigen Projekts wird die Digitalisierung des Unternehmens weiter fort- gesetzt. Neben dem anhaltenden technischen Fortschritt in diesem Bereich sind weitere kontinuierli- che Prozessoptimierungen Treiber dieser Entwicklung. Die Maxime bei der Digitalisierung bleibt, den Mitgliedern, Kunden und Geschäftspartnern eine noch umfassendere und schnellere Informationsverfügbarkeit und einen bedürfnisgerechten Dialog auf dem jeweiligen Stand der Technik zu bieten und gleichzeitig die Mitarbeiter durch hilfreiche Arbeits- mittel zu entlasten. FAZIT Mit ihrer anhaltend stabilen wirtschaftlichen Entwicklung und klaren Zielen ist die wankendorfer für die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt. Für das Bestandsportfolio wurde 2019 eine Strategie formuliert, die in den kommenden 15 Jahren konsequent umgesetzt werden soll, damit die Genossenschaft auch im Jahr 2035 ihre wichtige Aufgabe als Anbieter von bezahlbarem und an den Bedürfnissen der Menschen orientier- tem Wohnraum wahrnehmen kann. Mit einer risikobewussten Geschäftspolitik, zeitgemäßen Ge- schäftsprozessen und engagierten Mitarbeitern wird die wankendorfer sich weiter erfolgreich ent- wickeln, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Gemeinschaft fördern und so das in sie ge- setzte Vertrauen bestätigen. 20 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

VERTRETERVERSAMMLUNG WAHLBEZIRK I WAHLBEZIRK IX Andreas Paulsen GmbH, vertreten durch Erik Braeuninger _____________________________ Kiel Rolf Carstens ____________________________________________________________ Kiel Axel Riefling _____________________________________________________________ Kiel WAHLBEZIRK II Manfred Arp _______________________________________________ Wankendorf Klaus Gerstandt __________________________________________ Wankendorf Jens Hellmer __________________________________________________Lütjenburg Hauke Krützfeldt __________________________________________ Heikendorf Günter Kuschel ____________________________________ Probsteierhagen Alfred Nichterwitz _________________________________________Schönberg WAHLBEZIRK III Manfred Bannert _____________________________________________________ Plön Petra Chevallier ________________________________________________________ Plön Ulf Demmin _____________________________________________________________ Plön Rolf Witt __________________________________________________________________ Plön WAHLBEZIRK IV Hans-Jürgen Gärtner ____________________________________________ Preetz Wolf-Rüdiger Hahn ______________________________________________ Preetz Angelika Heitmann ______________________________________________ Preetz Volker Liebich _______________________________________________________ Preetz Irene Petersen _______________________________________________________ Preetz Jörg Uwe Roßmann ______________________________________________ Preetz Stadt Preetz, vertreten durch Björn Demmin _____________________________ Preetz WAHLBEZIRK V Heinz-Volker Fiekas _______________________________ Schwentinental Klaus Hartwig ________________________________________ Schwentinental Brigitte Hohbein ____________________________________ Schwentinental Niels Jensen ___________________________________________ Schwentinental Peter Sötje _____________________________________________ Schwentinental WAHLBEZIRK VI Uwe Bahr __________________________________________________ Schönkirchen Herbert Jazskowski ___________________________________ Schönkirchen Brigitte Podlech_________________________________________ Schönkirchen Uwe Potrykus ____________________________________________ Schönkirchen WAHLBEZIRK VII Harm Fölster ______________________________________________ Wiemersdorf Uwe Laabs ___________________________________________________________Lübeck Paul Schöler _____________________________________________Bad Bramstedt Walter Scholz __________________________________________Bad Bramstedt Michael Wignanek _____________________________________ Schönwalde Marita Wulf __________________________________Timmendorfer Strand WAHLBEZIRK VIII Klaus Bartram ___________________________________________Bad Segeberg Heiko Christopher ____________________________________Bad Segeberg Dr. Georg Hoffmann ________________________________Bad Segeberg Harry Möller _____________________________________________Bad Segeberg Manfred Quaatz _______________________________________Bad Segeberg Dieter Zschiesche ______________________________________Bad Segeberg Hartmut Gradert ____________________________________________________Eutin Otto Cobobes GmbH, vertreten durch Stefan Dose __________________________________Eutin Olaf Hansen ab 01.01.2020 _______________________________________________________Eutin Rainer Schneekloth bis 31.12.2019 _______________________________________________________Eutin Michael Wäscher ____________________________________________________Eutin WAHLBEZIRK X Olaf Beeck ______________________________________________________Wahlstedt Elke Benner _____________________________________________________Wahlstedt Torsten Doose _________________________________________________Wahlstedt Rita Korts ________________________________________________________Wahlstedt Karl-Heinz Lepper ___________________________________________Wahlstedt Klaus Narkus __________________________________________________Wahlstedt Gernot Wild ___________________________________________________Wahlstedt WAHLBEZIRK XI Erwin Dammeyer ______________________________________ Trappenkamp Marco Dorwo ___________________________________________ Trappenkamp Peter Grube ______________________________________________ Trappenkamp Werner Lorenzi _________________________________________ Trappenkamp Christa Schulz ___________________________________________ Trappenkamp WAHLBEZIRK XII Enno Makoschey _______________________________________ Kellinghusen Ursula Meier __________________________________________Hohenlockstedt Werner Pitzschel ________________________________________ Kellinghusen Johannes Postel _______________________________________ Kremperheide WAHLBEZIRK XIII Volker Blaschke __________________________________________________ Itzehoe Dagmar Boldt _____________________________________________________ Itzehoe Hans-Hugo Dreeßen ___________________________________________ Itzehoe Max Gloyer _________________________________________________________ Itzehoe Reiner Kollmann _________________________________________________ Itzehoe Max Lohse __________________________________________________________ Itzehoe Egon Paulsen ______________________________________________________ Itzehoe Sarah Pfingsten __________________________________________________ Itzehoe Jürgen Pickert _____________________________________________________ Itzehoe WAHLBEZIRK XIV Hans Voss Holzbau GmbH & Co KG, vertreten durch Klaus Voss _________________________ Neumünster Joachim Harder ___________________________________________Bordesholm Bent Jensen ________________________________________________ Mielkendorf Karl-Heinz Langer ________________________________________Bordesholm Rüdiger Wiese ___________________________________________________ Flintbek Amtszeit ab 31.05.2017 bis einschließlich der Vertreterversammlung in 2022 21

BERICHT DES AUFSICHTSRATS DIE SCHWERPUNKTE SEINER BERATUNGEN Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand regelmäßig über die Lage und die Entwicklung der Genossen- schaft, ihrer Tochtergesellschaften und wesentlichen Beteiligungen sowie weitere berichtenswerte Ereignisse schriftlich und mündlich umfassend unterrichten lassen. Schwerpunkte in vier gemeinsa- men Sitzungen waren wirtschaftliche und finanzielle Themen des Unternehmens, notwendige Inves- titionsentscheidungen zur Fortsetzung des Modernisierungs- und Neubauprogramms, die Nachhal- tigkeitsberichterstattung, die Novellierung der Satzung sowie Vorstandsangelegenheiten. Darüber hinaus informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über wichtige finanzwirtschaftliche Kennzahlen und die Personalsituation anhand vierteljährlicher schriftlicher Berichte. In den ordentlichen Sitzungen des zweiten Halbjahres befasste sich der Aufsichtsrat zudem intensiv mit Baukostenüberschreitungen bei laufenden Modernisierungs- und Neubauvorhaben. Auch wenn die Planungen noch unter dem Vorbehalt von eventuellen baulichen Erweiterungen und Preissteige- rungen standen, hat sich der Aufsichtsrat mit den eingetretenen Sonderbelastungen auseinanderge- setzt und die vom Vorstand vorgelegten Ursachen mit ihm detailliert erörtert. Angesichts der gewon- nenen Erkenntnisse hat der Aufsichtsrat die diesbezüglich vom Vorstand ergriffenen Maßnahmen zur Kenntnis genommen und das insofern neu geordnete Berichtswesen verabschiedet. Im November 2019 wurde eine Klausurtagung des Vorstands und Aufsichtsrats durchgeführt. In dieser befasste sich der Aufsichtsrat vor allem mit der Strategie „Vision 2035“ des Vorstands. Mit dem auf 15 Jahre ausgelegten Programm soll der nicht zukunftsfähige Bestand von rund 800 Woh- nungen durch eine in etwa gleichhohe Anzahl an Neubauten ersetzt werden. Die Leistungsfähigkeit der Genossenschaft für diese bedeutende substanzielle Verbesserung des Objektportfolios ist trotz Bilanzsummenaufbau und Verschuldungszunahme gegeben; die Eigenkapitalquote wird nach ent- sprechenden Szenariorechnungen bis auf 23 Prozent in 2035 steigen. Der Aufsichtsrat folgt dieser geschäftspolitischen Entscheidung von besonderer Bedeutung und wird die Umsetzung des Pro- gramms eng begleiten. In der letzten gemeinsamen Sitzung im Jahre 2019 hat sich der Aufsichtsrat unter anderem mit dem vom Vorstand beabsichtigten Verkauf von 96 nicht zukunftsfähigen Wohnungen in Kellinghusen befasst. Die Veräußerung bedurfte der Zustimmung des Aufsichtsrats, die nach ausführlicher Bera- tung erteilt wurde. Der Aufsichtsrat hat seine Aufgaben nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung im Berichtsjahr im vollen Umfang wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung der Genossenschaft regelmäßig beraten, dessen Tätigkeit überwacht und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Sämtliche Sachverhalte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden ihm vorgelegt und beschieden. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen im Berichtszeitraum an mindestens der Hälfte der Sitzun- gen teil. Sofern diese persönlich von Beschlüssen betroffen waren, haben sie an den Beratungen und Beschlussfassungen nicht teilgenommen. Unmittelbar nach der Vertreterversammlung fand die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats statt. Der Aufsichtsrat bestätigte den Vorsitzenden, seinen Stellvertreter und den Schriftführer in ihren Ämtern. 22 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

PERSONALIEN In der Sitzung am 4. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat mit Blick auf das altersbedingte Ausschei- den von Herrn Bernd Hentschel Ende Januar 2021 nach fast 27 Jahren als Mitglied des Vorstands die Bestellung von Herrn Thorsten Gleitz vom 1. Juli 2020 auf den 1. April 2020 vorgezogen. Mit Ablauf der Vertreterversammlung am 5. Juni 2019 endeten turnusmäßig die Amtszeiten von Frau Dr. Juliane Rumpf und den Herren Manfred Kowalewski und Jan Kruse. Alle wurden für eine weitere Dreijahresperiode als Mitglied im Aufsichtsgremium bestätigt. VERTRETERVERSAMMLUNG Die am 5. Juni 2019 durchgeführte Vertreterversammlung stellte den Jahresabschluss 2018 nach Kenntnisnahme der Berichte von Vorstand, Aufsichtsrat und Abschlussprüfer fest und stimmte der vom Vorstand vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinnes, dem sich der Aufsichtsrat ange- schlossen hatte, unter Billigung der Vorwegzuweisung in die Ergebnisrücklagen zu. Zudem erteilte die Vertreterversammlung dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung für das Geschäftsjahr 2018. Nicht zuletzt hat das Gremium auf Empfehlung von Vorstand, Aufsichtsrat und des Verbands nord- deutscher Wohnungsunternehmen e. V. die vorgelegte Neufassung der Satzung nach eingehender Erörterung einstimmig beschlossen. JAHRESABSCHLUSS Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 mit Lagebericht, Bilanz, Gewinn- und Ver- lustrechnung sowie Anhang wurde bereits vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Im Rahmen seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Vertreterversammlung wird empfohlen, den Jahresabschluss 2019 einschließlich der Vorwegzuwei- sung zu den Rücklagen festzustellen und dem Gewinnverwendungsvorschlag zuzustimmen. DANK Für das im Geschäftsjahr 2019 Erreichte spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand und der Belegschaft seinen Dank und seine Anerkennung aus. Ebenso gilt der Dank unseren Mitgliedern und Kunden, die uns in enger Partnerschaft verbunden sind. Kiel, im April 2020 Wilfried Sommer, Vorsitzender Bericht des Aufsichtsrats 23

ENGAGEMENT GEMEINSCHAFT VERTRAUEN EIN SCHÖNES, GEPFLEGTES UND SICHERES UMFELD IST UNS WICHTIG. Wohnen fi ndet nicht nur in den eigenen vier Wänden statt. Auch das direkte Umfeld der Wohngebäude mit ihren Grünanlagen und Spielplätzen gehört dazu. Darum kümmern wir uns täglich mit unseren Gärtnern in den vier Garten-Centern in Bad Segeberg, Itzehoe, Kiel und Plön. Auf diese Weise schaff en wir Liegenschaften, die ein rundum schönes Wohnen für unsere Mitglieder und Mieter sicherstellen. Christian Topp ist als einer unserer Gärtner im Garten-Center Kiel für die Pfl ege der Außenanlagen im Woh- nungsbestand zuständig. Hier gilt sein Einsatz der Pfl ege von Sträuchern, Rasen und Beeten, damit sich die Bewohner in ihrem täglichen Umfeld wohlfühlen und sich sicher bewegen können. Auch außerhalb seines berufl ichen Alltags kümmert Christian Topp sich um das Thema Sicherheit. Als Freiwilliger im Technischen Hilfswerk führt er Kinder und Jugend liche an die Arbeit des Zivil- und Katastrophenschutzes heran. 24 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

JAHRESABSCHLUSS LAGEBERICHT 1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS UNTERNEHMENSENTWICKLUNG Auf der Grundlage ihres wesentlichen satzungsgemäßen Zwecks, ihre Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnraumversorgung zu fördern, trägt die Wanken- dorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG (Wankendorfer Baugenossenschaft) als ein wichtiger Marktakteur zur Wohnraumversorgung in Schleswig-Holstein bei. Neben dem Kernge- schäft der Wohnungsbewirtschaftung eigener und verwalteter Bestände erfüllt das Unternehmen diese Aufgabe in einem erweiterten, mit dem Wohnumfeld der Menschen verbundenen Leistungs- spektrum in der Wankendorfer Baugenossenschaft und in Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Mit ihrem nachhaltigen und partnerschaftlichen Geschäftsmodell steht die Wankendorfer Baugenos- senschaft in einem engen Dialog mit den Kommunen, in denen sie Wohnungsbestände bewirtschaf- tet. Dabei ist der soziale Wohnungsbau ein wichtiger Bestandteil ihres Engagements. Entsprechend eng ist auch die Zusammenarbeit mit dem Fachministerium und der Förderbank des Landes Schles- wig-Holstein. Darüber hinaus ist die Wankendorfer Baugenossenschaft Dialog- und Kooperations- partner für verschiedene Sozial- und Wohlfahrtsverbände im Land. Die genannten Faktoren sind eine starke Basis, um das Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln zu können. Im Berichtsjahr wurde damit begonnen, mehrere Projekte auf den Weg zu bringen. Ganz oben auf der Agenda steht die Umgestaltung von einzelnen Quartieren durch Abriss von nicht mo- dernisierungsfähigen Gebäuden mit anschließendem Neubau. Und nicht zuletzt investiert die Genos- senschaft in die Digitalisierung, mit der Prozesse und Strukturen überarbeitet und verschlankt wer- den, um die Leistungen für ihre Mitglieder und Kunden weiter zu verbessern. Portfoliomanagement Für die Wankendorfer Baugenossenschaft ist das strategische Portfoliomanagement von zentraler Bedeutung. Dies gilt sowohl generell als auch zielgerichtet für einzelne Gebäude, die zu einem erheb- lichen Teil in den zwei Nachkriegsdekaden der 1950er und 1960er Jahre errichtet wurden. Die Auf- gabe des Portfoliomanagements ist es, das Herzstück der Genossenschaft, die Immobilienbestände, sowohl durch Sanierung und Modernisierung als auch durch Neubau und Kauf zukunftsfähig zu er- halten. 26 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Vor diesem Hintergrund wurde auch im Jahr 2019 das seit vielen Jahren verfolgte Modernisierungs- programm fortgesetzt. Dabei konnte die Modernisierung von 108 Wohnungen in Kellinghusen, Plön und Schwentinental im Berichtsjahr mit einem Investitionsvolumen von 8,6 Mio. € abgeschlossen werden. Bei weiteren 33 Wohnungen in Eutin und Trappenkamp befand sich die Modernisierung zum Jahresende 2019 noch in der Durchführung. Der Abschluss dieser Maßnahmen im Umfang von 3,4 Mio. € erfolgt im ersten Halbjahr 2020. Um die Modernisierungsaktivitäten kontinuierlich fortzu- führen, wurden für vier weitere Maßnahmen mit 79 Wohneinheiten in Bad Bramstedt, Lütjenburg, Preetz und Trappenkamp die Planungen aufgenommen. Zum Ende des Jahres 2019 hat die Wankendorfer Baugenossenschaft damit in ihrem strategischen Modernisierungsprogramm mittlerweile 4.191 Wohnungen aus ihrem Bestand umfassend moderni- siert und hierfür ein Investitionsvolumen von 195 Mio. € aufgewendet. Die Umsetzung dieser Maß- nahmen erfolgte einerseits stets in Orientierung an den veränderten Bedürfnissen nach zeitgemäßem und bezahlbarem Wohnraum und andererseits an den zum Zeitpunkt der Modernisierungsmaßnah- me geltenden oder absehbaren energetischen Standards. Diese notwendige Balance stellt im Hinblick auf die hohe Veränderungsdynamik der rechtlichen und daraus erwachsenden gesellschaftlichen An- forderungen eine Herausforderung dar, der sich die Wankendorfer Baugenossenschaft stets gestellt hat und weiter stellen wird. So ist das Thema Klimaschutz bei der Entwicklung ihrer Wohnungsbe- stände für die Wankendorfer Baugenossenschaft kein Neuland. Nicht allein in der Orientierung am gesetzlichen Rahmen bei der baulichen Modernisierung der Gebäude, sondern auch mit der im Jahr 2016 gegründeten Kooperation mit der GETEC Wärme & Effizienz GmbH zeigt das Unternehmen, dass es für die Aufgabe der weiteren Reduzierung von CO2-Emissionen frühzeitig sensibilisiert war und sich vorbereitet hat. Auch die Neubautätigkeit hat die Wankendorfer Baugenossenschaft im Jahr 2019 konsequent fort- gesetzt. Das Bauvorhaben in Preetz, Ragniter Ring wurde fertiggestellt und alle 15 Wohnungen sind am 1. August bezogen worden. Zudem befinden sich acht Gebäude mit insgesamt 149 Wohnungen und einem geplanten Investitionsvolumen von rund 34 Mio. € im Bauüberhang. So entstehen im Zentrum von Itzehoe 19 Wohnungen in direkter Nachbarschaft zum Seniorenzent- rum Olendeel. Bei Bedarf können die späteren Bewohner der altengerechten Wohnungen auf der Grundlage einer Kooperation zwischen der Genossenschaft und dem Betreiber des Seniorenzen- trums von Haus zu Haus Betreuungs- oder Pflegeleistungen vereinbaren, die die Fortsetzung des selbstbestimmten Wohnens in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Die Fertigstellung dieses Bau- vorhabens wird Ende 2020 erwartet. Des Weiteren werden 39 Wohnungen in Bad Segeberg gebaut, die im Jahr 2021 fertiggestellt wer- den und sowohl für Familien als auch für Senioren geeignet sind. Von den 39 Wohnungen werden 21 mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung finanziert. Im Neubaugebiet Krützkrög der Gemeinde Laboe, in dem sich die Genossenschaft auch als Wärme- versorger mit ihrem Joint Venture Energie für Schleswig-Holstein GmbH engagiert, errichtet das Un- ternehmen derzeit zwei Gebäude mit 30 Wohnungen. In dem neuen Quartier mit unterschiedlicher Wohnbebauung ist die Wankendorfer Baugenossenschaft ein wichtiger Akteur für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum im Geschosswohnungsbau, denn zwei Drittel des Bauvorhabens wer- den mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung finanziert. Der Abschluss dieses Bauvorhabens wird im ersten Halbjahr 2021 erwartet. Durch geschlossenes Handeln steht das in Kooperation mit acht weiteren Unternehmen auf den Weg gebrachte herausragende Neubauprojekt an der Kieler Hörn nun kurz vor dem Baubeginn. Die Ver- handlungen mit der Stadt Kiel als Grundstückseigentümerin konnten im Jahr 2019 mit einem soge- nannten städtebaulichen Workshop-Verfahren und der Beurkundung eines Grundstückskaufvertra- ges erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Die Wankendorfer Baugenossenschaft baut von den 440 Wohnungen dieses Quartiers 61, von denen sich 17 in einem gemeinschaftlich mit der Genos- senschaftliches Wohnungsunternehmen Eckernförde eG errichteten Gebäude befinden. Insgesamt 33 der 61 Wohnungen werden öffentlich gefördert. Die Bauzeit der beiden Häuser beträgt voraus- sichtlich zwei Jahre. Jahresabschluss 27

In den kommenden Jahren wird die Wankendorfer Baugenossenschaft weitere Neubaumaßnahmen durchführen. Zum Teil sind diese als Ersatz für nicht mehr modernisierungsfähige Altbestände auf vorhandenen Grundstücken vorgesehen. So hat sich das Unternehmen im Rahmen seiner Portfo- liostrategie unter anderem mit der sogenannten Gustav-Böhm-Siedlung in der Südstadt von Bad Segeberg eingehend befasst und ist hier zu dem Ergebnis gekommen, dass eine weitere Bewirtschaf- tung der Gebäude nicht mehr in Betracht kommt. Entsprechend wird derzeit in enger Abstimmung mit der Stadt Bad Segeberg und dem Land Schleswig-Holstein ein Konzept für die Errichtung eines modernen Wohnquartiers erarbeitet. Nach den aktuellen Überlegungen sollen hier 14 Gebäude mit 238 Wohnungen entstehen, wovon mindestens 30 Prozent öffentlich gefördert werden. Zudem ist es der Anspruch der Wankendorfer Baugenossenschaft, dass ein hinsichtlich des Energiekonzeptes und der sozialen Belange des Lebens zukunftsweisendes Quartier entsteht. Die Gesamtmaßnahme wird sich über mehrere Jahre erstrecken, da die Genossenschaft ihren Mitglie- dern bei der Suche nach einer neuen Wohnung mit ruhiger Hand helfen möchte, bevor dann sukzes- sive der Abriss und der Neubau umgesetzt werden. Da sich das Gesamtprojekt noch in einem sehr frühen Stadium der Planung befindet, liegen bislang lediglich erste Schätzungen zum Gesamtinvesti- tionsvolumen vor, das mit rund 55 Mio. € beziffert wird. In der Projektentwicklung befinden sich derzeit drei Neubaumaßnahmen in Kronshagen, Lütjenburg und Preetz, die ebenfalls realisiert werden könnten. Bereits erweitert hat das Unternehmen dagegen seinen Marktanteil in der Landeshauptstadt Kiel, da mit Besitzübergang zum 1. Januar 2019 im Stadtteil Mettenhof 56 Wohnungen angekauft wurden. Aus genossenschaftlicher Sicht sollte ein Quartier Identität schaffen. Diesem Anspruch kann das Un- ternehmen mit Liegenschaften in Kellinghusen derzeit und auch zukünftig nicht genügen. Deshalb hat sich die Wankendorfer Baugenossenschaft zu dem außergewöhnlichen Schritt entschlossen, dort gelegene 96 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit zu veräußern. Entsprechend dem Ende 2019 unterzeichneten Kaufvertrag soll der Besitzübergang zum 1. Juli 2020 erfolgen. Strategische Ausrichtung der Genossenschaft Die Ausrichtung der Genossenschaft auf die absehbaren zukünftigen Herausforderungen war im Jahr 2019 ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten. Nach umfangreichen Analysen der einzelnen Ge- schäftsbereiche wurde die Strategie des Unternehmens in einem Zeithorizont bis zum Jahr 2035 festgelegt und diese mit dem Aufsichtsrat der Genossenschaft abgestimmt. Damit ist eine gute Aus- gangsposition geschaffen, um mit konzentrierter Kraft das Geschäftsmodell der Genossenschaft klar sowie nachhaltig an die veränderten Rahmenbedingungen (Klimaschutz, barrierearmer Bestand) an- zupassen und sie in den relevanten Märkten zu positionieren. Im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie ist und bleibt dabei der genossenschaftliche Markenkern mit seiner zentralen Aufgabe, im Geschäftsgebiet bezahlbaren Wohnraum für die Mitglieder zur Verfügung zu stellen. Dies wird die Wankendorfer Baugenossenschaft auch in Zukunft dadurch ge- währleisten, dass innerhalb ihres eigenen Wohnungsbestandes ein wesentlicher Anteil auf bezahlba- ren beziehungsweise sozial geförderten Wohnraum entfallen wird. In Ansehung ihres genossen- schaftlichen Verständnisses wurde bei der Formulierung dieses Ziels bewusst der Fokus nicht allein auf den sozial geförderten Wohnraum gelegt, da auch in dem nicht den Förderbedingungen unter- liegenden beziehungsweise aus diesen herausgefallenen Segment des Bestands der Genossenschaft ein Großteil der Wohnungen grundsätzlich unter der ortsüblichen Marktmiete angeboten wird. Gleichzeitig wird die Wankendorfer Baugenossenschaft im Strategiehorizont bis zum Jahr 2035 ihre Ertragskraft verstetigen; zudem strebt sie bis dahin eine Eigenkapitalquote von 23 Prozent sowie eine Mindestverzinsung des eingesetzten Eigenkapitals von drei Prozent an. Diese wirtschaftlichen Ziele werden als angemessen im Hinblick auf die notwendige Stabilität des genossenschaftlichen Woh- nungsunternehmens erachtet. Auf der Grundlage dieser soliden wirtschaftlichen Basis ist es das Ziel der Wankendorfer Baugenos- senschaft, in ihrem Kerngeschäft auch im Jahr 2035 einen Wohnungsbestand in der aktuellen Größe von rund 8.300 eigenen Wohnungen zu bewirtschaften. Ein weiteres Wachstum über diese Be- standsgröße hinaus wird aufgrund der sich bis 2050 ergebenden Herausforderungen hinsichtlich des 28 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

gesetzlich vorgeschriebenen klimaneutralen Wohnungsbestands heute als nicht realistisch angese- hen. Denn rund ein Drittel der heutigen eigenen Wohnungen sind zur Bewältigung der seinerzeitigen Wohnungsnot in den ersten 13 Jahren nach der Gründung des Unternehmens in den Nachkriegsjah- ren bis 1960 errichtet worden. Ein weiteres Drittel in der darauf folgenden Dekade. Auch wenn das Unternehmen bereits erhebliche Summen in die Modernisierung der Bestände investiert hat, so ste- hen hier große Herausforderungen und Investitionen an, die ein weiteres Bestandswachstum bei stabiler Unternehmensentwicklung ausschließen. Mit dem festgelegten Strategiepfad wird die Wan- kendorfer Baugenossenschaft in den kommenden 15 Jahren bei einem geplanten Investitionsvolu- men von rund 17 Mio. € p. a. deutlich oberhalb ihres jährlichen Abschreibungsvolumens investieren. Dabei ist es ihr Anspruch und strategisches Ziel zugleich, dass die Wankendorfer Baugenossenschaft als bedeutender Quartiersentwickler und -manager agiert und von den Kommunen als solcher wahr- genommen wird. Dies gilt für die Entwicklung von Neu- und Ersatzbauten in Orientierung an den örtlichen Gegebenheiten, die mit den Gestaltungsmöglichkeiten und den wirtschaftlichen Erforder- nissen der Genossenschaft in Einklang zu bringen sind. Aber es gilt auch generell für die Bewirtschaf- tung von Quartieren, in der sich die Wankendorfer Baugenossenschaft an vielen Aspekten des Wohn- umfeldes orientiert und dieses, wo möglich, mitgestaltet. Diesem Grundsatz folgend sind konkrete Projekte der Bestandserneuerung identifiziert, bei denen mehrere Gebäude in einem zusammenhängenden Areal durch moderne Bauten in Quartierskonzep- ten ersetzt werden sollen. In einem erprobten Verfahren von Planung, Kommunikation, Leerzug, Abriss und anschließendem Neubau handelt es sich um Projekte, die sich über mehrere Jahre erstre- cken. Bereits 2019 starteten die ersten beiden Vorhaben in der Südstadt von Bad Segeberg und in einem Wahlstedter Quartier. 2. WIRTSCHAFTSBERICHT 2.1 ENTWICKLUNG DES KERNGESCHÄFTES DER GENOSSENSCHAFT Entwicklung des Verwaltungsbestands im Berichtsjahr Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 bewirtschaftete die Wankendorfer Baugenossenschaft in 33 Gemeinden des Landes Schleswig-Holstein einen eigenen Wohnungsbestand von 8.351 Wohnungen (Vorjahr 8.352) und 59 eigenen Gewerbeobjekten. Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über den Gesamtbestand der bewirtschafteten Objekte. Eigene sowie verwaltete Wohnungen und Gewerbeobjekte per 31. Dezember 2019 19.273 gesamt 8.410 Eigene Wohnungen und Gewerbeobjekte 8.654 Wohnungseigentumsverwaltung ohne 62 eigene Wohnungen und 6 Gewerbeobjekte 561 Geschäfts besorgung für zwei rechtlich selbstständige 185 Gepachtete Verwaltungsbestände 1.463 Verwaltungsbetreuung Genossenschaften Jahresabschluss 29

Kennzahlen In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten Kennzahlen dargestellt, die für die Beurteilung der Unternehmensentwicklung von Bedeutung sind: Investitionsvolumen Eigenkapitalquote Ist 2019 Plan 2019 Ist 2018 16.500 T€ 17.388 T€ 15.556 T€ 18,0 % 17,9 % 17,8 % Umsatzerlöse aus Nettokaltmieten 33.330 T€ 33.392 T€ 32.791 T€ Instandhaltungsaufwendungen 6.606 T€ 6.057 T€ 6.280 T€ Zinsen für langfristige Finanzierungsmittel 8.229 T€ 8.403 T€ 8.477 T€ Jahresüberschuss 2.010 T€ 2.008 T€ 2.010 T€ Das Investitionsvolumen hat im Berichtsjahr nicht ganz die geplante Summe erreicht. Dies wurde vor allem durch nicht vorhersehbare Verzögerungen bei Bauvorhaben ausgelöst. So ist unter anderem der für den Neubau an der Kieler Hörn für das Jahr 2019 geplante Grundstückserwerb erst Anfang 2020 vollzogen worden. Ausgeweitet werden konnte dagegen das prognostizierte Instandhaltungs- budget. Angesichts einer positiven Ergebnisentwicklung wurden für das Jahr 2020 vorgesehene pe- riodische Maßnahmen vorgezogen. Entwicklung des Vermietungsgeschäftes Die Mieteinnahmen der Wankendorfer Baugenossenschaft (ohne Pachtobjekte) haben sich gegen- über dem Vorjahr von 31.822 T€ auf 32.394 T€ in 2019 weiter erhöht. Der Anstieg resultiert aus 625 T€ organischem Wachstum; gegenläufig wirkte sich der Saldo von Bestandszugängen und -ab- gängen aus. Von den eigenen Wohnungen der Genossenschaft sind nach in 2019 ausgelaufenen Bindungen bei 1.187 Wohnungen am Jahresultimo noch 3.173 Wohnungen beziehungsweise rund 38 Prozent öf- fentlich gefördert und unterliegen damit Belegungs- und/oder Mietpreisbindungen. Die durchschnitt- liche monatliche Nettokaltmiete der sogenannten Sozialwohnungen beträgt im Dezember 2019 pro m² Wohnfläche 5,37 € und liegt damit um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Mietniveau der frei finanzierten Wohnungen hat sich durch die hinzugekommenen ehemaligen Sozialwohnungen im Vorjahresvergleich dagegen um 1,5 Prozent vermindert. Betrug die durchschnittliche Nettokaltmiete pro m² in diesem Bereich im Dezember 2018 noch 5,89 €, so ist diese nunmehr auf 5,80 € gesunken. Entsprechend fiel auch die Steigerung bei der durchschnittlichen Miete im Gesamtbestand zu den genannten Zeitpunkten mit einer Erhöhung von 5,56 € je m² auf 5,64 € je m² nur gering aus. Die Nachfrage nach Wohnraum hat sich in 2019 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. In der Landeshauptstadt Kiel und dem unmittelbaren Umland besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage, während sich an anderen Standorten der Genossenschaft gleichbleibend keine besondere Marktenge zeigt. Die Fluktuationsrate verminderte sich insofern auf rund 11,3 Prozent im Vorjahresvergleich (11,4 Prozent) auch nur marginal. Die Leerstandsquote hat sich zum Stichtag 31. Dezember 2019 mit rund 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresstichtag (2,2 Prozent) dagegen etwas mehr verringert. Durch die hohe Nachfrage nach Handwerkerdienstleistungen und aufgrund damit bestehender Kapazitätsengpässe bleibt die rasche Herrichtung von renovierungsbedürftigen Wohnungen des Öf- teren eine Herausforderung, sodass deshalb Anschlussvermietungen nicht immer möglich sind. 30 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Entwicklung des Verwaltungsgeschäftes Zu den Kernaktivitäten der Wankendorfer Baugenossenschaft gehört neben der Bewirtschaftung der eigenen Objekte traditionell und entsprechend ihrem satzungsgemäßen Auftrag das Geschäft der Verwaltung fremder Immobilien. Diese ausgewogene Diversifizierung zwischen der Bewirtschaftung des Eigenbestands und der Dienstleistung ist eine wichtige Basis für die weitere positive Entwicklung des Unternehmens. Heute bedient die Wankendorfer Baugenossenschaft mit ihrem Angebot eine Vielzahl von Kundengruppen; dazu gehören beispielsweise sowohl Wohnungseigentümergemein- schaften als auch Sondereigentümer, Zinshausinvestoren, Kommunen und zwei Wohnungsbauge- nossenschaften. Der Gesamtbestand an verwalteten fremden Immobilien belief sich Ende 2019 auf 10.575 Wohnungen und 288 Gewerbeobjekte. Mit diesem Portfolio erzielte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzvolumen von rund 4,3 Mio. €. Im Rahmen der Geschäftsbesorgung für Dritte werden von der Wankendorfer Baugenossenschaft unverändert gegenüber dem Vorjahr einerseits für die Plöner Gewerbliche Baugenossenschaft eG 536 Wohnungen und 11 Gewerbeobjekte und andererseits für die MARO TEMM Wohnungsgenos- senschaft der Sinti und Roma eG 13 Reihenhäuser umfassend betreut. Für die Tochtergesellschaft Wankendorfer Gesellschaft für kommunale Stadtentwicklung mbH verwaltet und bewirtschaftet die Wankendorfer Baugenossenschaft zwei Wohnheime in Bad Bramstedt und Bad Segeberg und ein Gebäude in Lütjenburg, in dem die ursprünglich ebenfalls geplante Nutzung als Wohnheim zuguns- ten einer Bereitstellung von 15 seniorengerechten Wohnungen verändert wurde. Auch dieser Be- stand hat sich im Jahr 2019 nicht verändert. 2.2 TOCHTERGESELLSCHAFTEN Toplage Immobilien GmbH Die im Jahr 2016 neu gegründete und in 2017 auf Toplage Immobilien GmbH umfirmierte Tochter- gesellschaft vermittelt im Rahmen ihrer Maklertätigkeit für die wankendorfer den Verkauf von Immo- bilien sowohl für externe Dritte als auch in Einzelfällen für den Unternehmensverbund. Das Geschäft der Gesellschaft war im Jahr 2019 erneut sehr zufriedenstellend und konnte mit einem erreichten Umsatz von 188 T€ und einer Gewinnabführung von 89 T€ die jeweiligen Planungen (132 T€ und 31 T€) für das Jahr 2019 deutlich übertreffen. Wankendorfer Immobilienservice für Schleswig-Holstein GmbH Die Gesellschaft konnte am Jahresende 2019 wiederum auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück- blicken, in dem die angestrebten Ziele erreicht wurden. Mit ihrer strategischen Beteiligung an der Martens & Prahl Versicherungskontor GmbH, Hamburg und der Organisation der gesetzlich vorge- schriebenen Legionellenprüfungen für die Muttergesellschaft und Dritte erwirtschaftete die Wanken- dorfer Immobilienservice für Schleswig-Holstein GmbH 2019 eine Ergebnisabführung von 60 T€ (Vor- jahr 71 T€). Wankendorfer Gesellschaft für kommunale Stadtentwicklung mbH Die Wankendorfer Gesellschaft für kommunale Stadtentwicklung mbH hat sich mit den drei in ihrem Eigentum stehenden Objekten im Jahr 2019 planmäßig wirtschaftlich weiter gefestigt. Der Jahres- überschuss für das Berichtsjahr betrug 28 T€ (Vorjahr 30 T€). Da es für das in 2016 angestrebte neue Geschäftsmodell, welches eine Beteiligung von Kommunen an der Gesellschaft vorsah und durch eine zielgruppengerechte Umfirmierung untermauert wurde, aufgrund öffentlich-rechtlicher Hürden keine Zukunftsperspektive gibt, soll nunmehr bei entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen eine Verschmelzung des Unternehmens auf die Genossenschaft in Erwägung gezogen werden. Diese Möglichkeit wird jedoch nur dann realisiert, wenn hierdurch keine Grunderwerbsteuer für die Genos- senschaft anfällt. Eine Klärung des steuerrechtlichen Rahmens wird in absehbarer Zeit erwartet. Jahresabschluss 31

2.3 BETEILIGUNGEN Energie für Schleswig-Holstein GmbH Für das im Jahr 2016 gemeinsam mit der GETEC Wärme & Effizienz AG (zwischenzeitlich GETEC Wärme & Effizienz GmbH) gegründete Joint Venture (Beteiligung jeweils 50 Prozent) mit dem haupt- sächlichen Geschäftszweck der gewerblichen Wärmeerzeugung für die Wankendorfer Baugenossen- schaft ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses der Genossenschaft die zur Feststel- lung des Jahresabschlusses der Energie für Schleswig-Holstein GmbH notwendige Prüfung noch nicht erfolgt. Nach der aktuellen Prognose der Geschäftsführung wird das Unternehmen nach den Anlauf- verlusten erstmalig für das Jahr 2019 einen Jahresüberschuss von 57 T€ erreichen. Neben dem Be- trieb und der weiteren Mo dernisierung der Wärmeerzeugungsanlagen in den Wohnungsbeständen der Wankendorfer Baugenossenschaft hat das Unternehmen in der Gemeinde Laboe ein umfangrei- ches Investitionsprojekt mit einer Heizzentrale (Blockheizkraftwerk) und einem Nahwärmenetz für ein Neubaugebiet begonnen. Die für den ersten Projektabschnitt geplanten Investitionen werden im ersten Halbjahr 2020 abgeschlossen und die Wärmelieferung an private und institutionelle Hausei- gentümer aufgenommen. Providemus GmbH Mit der ab 1. April 2019 angebotenen ambulanten Pflege durch das Gemeinschaftsunternehmen mit der Stiftung Drachensee (Beteiligung jeweils 50 Prozent) konnte die wankendorfer ihr Leistungsspek- trum für Mitglieder und Dritte noch einmal erweitern. Aufgrund der herausfordernden Personalge- winnung im Pflegebereich war es 2019 operativ jedoch bei Weitem noch nicht möglich, die Nachfra- ge vollständig zu befriedigen. Zudem werden die erwarteten Anlaufverluste der Providemus GmbH mit voraussichtlich rund 200 T€ im Berichtsjahr etwas höher ausfallen als erwartet. Im Jahr 2020 wird für die Gesellschaft zwar auch noch nicht mit einem positiven Ergebnis, aber mit einer deutlichen Ausweitung der Umsätze gerechnet. Die positive Perspektive ist aufgrund der erwarteten guten Nachfragesituation und durch die im Branchenvergleich angestrebte hohe Qualität des Arbeitsumfel- des und die damit einhergehende Attraktivität als Arbeitgeber gegeben. WoWi Media GmbH & Co. KG Die ImmoMediaNet GmbH & Co. KG, an deren alleiniger Kommanditistin, der WoWi Media GmbH & Co. KG, die wankendorfer mit 6,27 Prozent beteiligt ist, ist eine Leistungsplattform für multimedi- ale Dienste in den Wohnimmobilien einiger großer Wohnungsunternehmen in Deutschland. Sie ist mit ihrer geschäftlichen Expertise für die Gesellschafter ein Garant dafür, dass die Kabelnetze im Im- mobilienbestand einem hohen Standard entsprechen und aus der Nutzung der Netze durch Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen und/oder Unterhaltungsprogrammen für die Immobilienunter- nehmen Erträge erzielt werden. Damit sichert das Unternehmen zukunftsfähige Kommunikations- infrastrukturen für die Mieter seiner Gesellschafter. Der Geschäftsverlauf des Jahres 2019 war wie in den Vorjahren sehr erfolgreich. 32 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

2.4 WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER GENOSSENSCHAFT Ertragslage Die Wankendorfer Baugenossenschaft konnte das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abschließen und hat die in ihrer Planung festgelegten wesentlichen Ziele voll und ganz erreicht. Im Einzelnen haben die Geschäftsbereiche wie folgt zum Ergebnis beigetragen: Hausbewirtschaftung Grundstücksbevorratung Bau- und Verkaufstätigkeit Dienstleistungen Sonstiger Geschäftsbetrieb Betriebsergebnis Neutrales Ergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Jahresüberschuss 2019 T€ 3.899,2 366,4 –71,8 –304,3 –1.056,6 2.832,9 –715,1 2.117,8 –108,2 2.009,6 2018 Veränderungen T€ 3.491,9 –22,6 –252,9 –284,4 –960,6 1.971,4 147,0 2.118,4 –108,8 2.009,6 T€ 407,3 389,0 181,1 –19,9 –96,0 861,5 –862,1 –0,6 0,6 0,0 Die Ertragsstruktur der Genossenschaft wird geprägt vom Kerngeschäft Hausbewirtschaftung. Hier lag der Ergebnisbeitrag über der Prognose von 3,7 Mio. €. Diese erfreuliche Entwicklung ist haupt- sächlich auf gestiegene Mieterträge und geringere Zinsaufwendungen zurückzuführen; gegenläufig wirkten Instandhaltungsaufwendungen, die aufgrund gegebener Möglichkeiten zur Risikovorsorge sowohl die Planung als auch das Vorjahresvolumen übertreffen konnten. Gestützt wurde der Jahresüberschuss durch einen Buchgewinn von 0,4 Mio. € aus dem Verkauf eines unbebauten Grundstücks aus dem Umlaufvermögen, das in früheren Jahren bis auf einen Erinne- rungswert abgeschrieben worden war. Bei der Fläche handelt es sich um ein Landschaftsschutzge- biet. Das Dienstleistungsgeschäft der Wankendorfer Baugenossenschaft ist traditionell ebenfalls ein Kerngeschäftsfeld. Hausbewirtschaftung und Dienstleistungen werden in den Organisationseinhei- ten des Unternehmens in engen fachlichen Verflechtungen und Prozessen abgebildet und ein we- sentlicher Teil der Fixkosten des Unternehmens wird durch das Dienstleistungsgeschäft und die dort erzielten Einnahmen gedeckt. Insgesamt wurden auf der Grundlage des Betriebsabrechnungsbogens dem Geschäftsbereich 4,6 Mio. € und Fremdkosten von 0,3 Mio. € zugeordnet. Bei Umsatzerlösen und weiteren Erträgen von zusammen von 4,6 Mio. € wurde wie im Vorjahr ein Unterschuss von 0,3 Mio. € ermittelt. Im sonstigen Geschäftsbetrieb sind als nachhaltige positive Effekte vor allem Beteiligungserträge und Gewinnabführungen in Höhe von 869 T€ (Vorjahr 986 T€) enthalten. Wesentliche Aufwandsposi- tionen sind wiederkehrende Zinsen für Pensions- und Jubiläumsrückstellungen (817 T€), Kosten für das IT-Projekt (680 T€), den anderen Sparten nicht zuzurechnende allgemeine Verwaltungskosten (219 T€), Aufwendungen für Finanzierungsangelegenheiten (89 T€) sowie die Kosten der Mitglieder- betreuung (81 T€). Jahresabschluss 33

Das neutrale Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus 804 T€ außerplanmäßigen Abschreibungen auf Wohnbauten im Zuge von geplanten Abrissvorhaben sowie Personalaufwendungen von 417 T€, die für über das Jahresultimo bestehende Guthaben auf Arbeitszeitkonten erstmalig und für bestehende Verpflichtungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen entstanden sind. Begünstigt wurde die Sparte insbesondere durch Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (257 T€) und dem Ergebnis aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens (154 T€). Letztmalig im Jahr 2019 waren für die Dividende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag zu zahlen. Dieses resultiert aus der nachträglichen Versteuerung von bislang von der Wankendorfer Baugenos- senschaft nicht versteuerten stillen Reserven aus der Zeit der Wohnungsgemeinnützigkeit bis zum Jahr 1991. Vermögenslage Die gruppenweise Zusammenfassung der Bilanzposten stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar: VERMÖGENSSTRUKTUR 31.12.2019 31.12.2018 Veränderungen Anlagevermögen einschließlich Geldbeschaffungs- kosten T€ % T€ % T€ 375.700,2 93,8 370.567,8 94,0 5.132,4 Umlaufvermögen langfristig 1.057,0 0,3 1.124,4 0,4 – 67,4 Umlaufvermögen kurzfristig Verkaufsgrundstücke Unfertige Leistungen und sonstige Posten 161,0 23.428,7 0,0 5,9 161,0 22.229,5 0,0 5,6 BILANZSUMME 400.346,9 100,0 394.082,7 100,0 0,0 1.199,2 6.264,2 KAPITALSTRUKTUR 31.12.2019 31.12.2018 Veränderungen Eigenkapital 72.017,6 18,0 70.146,1 17,8 T€ % T€ % T€ 1.871,5 langfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten 293.563,3 73,3 290.031,4 73,6 3.531,9 Pensionsrückstellungen sonstige Rückstellungen Kurzfristige Fremdmittel einschließlich Rückstellungen 8.793,5 127,4 25.845,1 2,2 0,0 6,5 8.477,7 128,9 25.298,6 2,2 0,0 6,4 315,8 –1,5 546,5 BILANZSUMME 400.346,9 100,0 394.082,7 100,0 6.264,2 34 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Das Anlagevermögen (einschließlich Geldbeschaffungskosten) betrug zum Jahresende 2019 rund 375,7 Mio. € und hat sich gegenüber dem Vorjahr um ca. 5,1 Mio. € erhöht. Ursächlich für die Zu- nahme des Anlagevermögens waren vor allem Neubau- und Modernisierungskosten in Höhe von 11,2 Mio. €, der Erwerb einer Wohnanlage und von zwei Grundstücken für Neubauten mit auf das Berichtsjahr entfallene Aktivierungen von 3,1 Mio. € sowie die Anschaffung von Betriebs- und Ge- schäftsausstattung und immateriellen Vermögensgegenständen mit 1,0 Mio. €. Planmäßige und au- ßerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 10,0 Mio. € sowie Vermögensverkäufe mit Restbuch- werten von 0,3 Mio. € verminderten den Wert des Anlagevermögens. Die Eigenkapitalquote der Wankendorfer Baugenossenschaft hat sich bei einem bilanziellen Eigenka- pital von 72 Mio. € mit 18,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr erneut leicht verbessert (Vorjahr 17,8 Prozent). Nicht berücksichtigt sind hierbei die zusätzlichen Haftsummen aus den gezeichneten Ge- schäftsanteilen in Höhe von 12,1 Mio. €. Zu der Erhöhung des Eigenkapitals haben weit überwiegend Einstellungen in die Rücklagen in Höhe von 1,77 Mio. € beigetragen. Die Verbindlichkeiten der Wankendorfer Baugenossenschaft werden geprägt durch die von Kreditin- stituten und anderen Kreditgebern gewährten langfristigen Darlehen. Diese betragen zum Jahresen- de 2019 293,5 Mio. € und haben sich gegenüber dem Vorjahreswert (290,0 Mio. €) durch den Saldo aus Kreditvalutierungen von 12,6 Mio. € im Zuge von Investitionen in den Wohnungsbestand und planmäßige sowie außerplanmäßige Tilgungen in Höhe von 9,1 Mio. € erhöht. Besondere Bedeutung hat bei der Wankendorfer Baugenossenschaft der Finanzierungsmix aus Ka- pitalmarktmitteln und öffentlichen Mitteln aus dem Wohnungsbauzweckvermögen des Landes Schleswig-Holstein, die bei der Verschuldung hinsichtlich der langen Laufzeiten, günstigen Zinssätze und nachrangigen Sicherungen zu berücksichtigen sind. Diese Darlehen umfassten am Bilanzstichtag 102,8 Mio. € (Vorjahr 100,5 Mio. €) und sind mit Fälligkeiten bis 2065 ausgestattet; der gewichtete durchschnittliche Zinssatz lag in 2019 bei 1,42 Prozent. Im Rahmen des Kreditportfoliomanagements werden von der Wankendorfer Baugenossenschaft so- wohl festverzinsliche als auch variabel verzinsliche Finanzierungen auf der Grundlage von mit dem Grundgeschäft gebildeten Bewertungseinheiten eingesetzt, die einer eventuellen Bildung von Droh- verlustrückstellungen keinen Raum geben. Die insbesondere zur interimistischen Zinssenkung in Vorjahren abgeschlossenen variablen Darlehen umfassten am Bilanzstichtag ein Volumen von 67,8 Mio. €, deren Zinsänderungsrisiken durch deriva- te Finanzierungsinstrumente in gleicher Höhe begegnet wurde, sodass im Ergebnis ein fester Zinssatz für die Darlehen des Grundgeschäfts über die gesamte Laufzeit erreicht wurde. Durch die individuel- le Ausgestaltung der Verträge verschaffte sich die Wankendorfer Baugenossenschaft zudem eine si- chere und klare Kalkulationsgrundlage für die Zukunft. Vom gesamten langfristigen Vermögen waren stichtagsbezogen 2,3 Mio. € nicht durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gedeckt. Vor diesem Hintergrund wird ein langfristiges Darlehen von 3,0 Mio. € aufgenommen. Insgesamt gesehen entspricht die Bilanzstruktur, die gegenüber dem Vor- jahr nur leichte Veränderungen aufweist, dem branchenüblichen Charakter eines anlageintensiven Wohnungsunternehmens; die Vermögenslage ist geordnet. Finanzlage In der folgenden Kapitalflussrechnung nach DRS 21 werden für das Geschäftsjahr 2019 sowie für das Vorjahr die Zahlungsströme erläutert getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus dem laufenden Geschäft, aus der Investitions- und aus der Finanzierungstätigkeit. Jahresabschluss 35

KAPITALFLUSSRECHNUNG Jahresüberschuss 2019 T€ 2018 T€ 2.009,6 2.009,6 Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 9.963,5 9.341,3 Zunahme langfristiger Rückstellungen Abschreibungen auf Geldbeschaffungskosten 314,4 27,0 749,1 27,0 Gewinn aus Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens –172,1 – 439,5 Cashflow nach DVFA/SG 12.142,4 11.687,5 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 20.430,4 17.490,1 Cashflow aus der Investitionstätigkeit Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –15.046,6 –13.231,2 – 4.290,5 – 8.529,0 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 1.093,3 – 4.270,1 Finanzmittelbestand zum 01.01. Finanzmittelbestand zum 31.12. (saldiert mit Kontokorrentverbindlichkeiten) 91,2 4.361,3 1.184,5 91,2 Der mittels der indirekten Berechnungsmethode aus dem Jahresüberschuss ermittelte Cashflow des laufenden Geschäfts umfasst sämtliche Zahlungsströme aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Genossenschaft. Dazu werden vom Jahresüberschuss die zahlungsunwirksamen Erträge abgezogen und die zahlungsunwirksamen Aufwendungen hinzuaddiert, um zunächst den Cashflow nach DVFA/ SG zu ermitteln, und sodann die Zahlungsströme herausgerechnet, die der Investitions- oder Finan- zierungstätigkeit zuzurechnen sind. Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt im Jahr 2019 15,0 Mio. € (Vorjahr 13,2 Mio. €). Hierin sind einerseits die Auszahlungen für Investitionen in die Vermögenswerte und andererseits die Einzahlungen aus Verkaufserlösen von Anlagevermögen sowie Erträge aus Beteiligungen und Finanzanlagen enthalten. Der Cashflow aus der Finanzierungs- tätigkeit beinhaltet einerseits planmäßige Tilgungen und Zinsen als Auszahlungen in Höhe von zu- sammen rund 17,1 Mio. € (Vorjahr 17,0 Mio. €). Diesen stehen andererseits Einzahlungen aus Darle- hensvalutierungen gegenüber, die mit 12,6 Mio. € (Vorjahr 9,0 Mio. €) aus der Investitionstätigkeit der vergangenen beiden Jahre resultieren. Der mit Kontokorrentverbindlichkeiten saldierte Finanz- mittelbestand zum Jahresende 2019 betrug 1,2 Mio. €. Im Rahmen ihres Finanzmanagements stellt die Wankendorfer Baugenossenschaft sicher, dass alle Zahlungsverpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsverkehr und den Finanzierungsgeschäften mit Banken fristgerecht erfüllt werden können. Mit dem Mittelzufluss aus dem laufenden Geschäftsver- kehr ist garantiert, dass die erforderlichen Kapitaldienste geleistet werden können und darüber hin- aus ausreichende Eigenmittel für die Investitionen bei Neubau und Modernisierung zur Verfügung stehen. Währungs- und Wechselkursrisiken sind nicht vorhanden, da alle Verbindlichkeiten des Unterneh- mens in Euro bestehen. Die Finanzierung des Anlagevermögens erfolgt mit langfristigen Annuitäten- darlehen. Für alle bis Ende 2022 auslaufenden Konditionsvereinbarungen wesentlicher Darlehen wurden Forwardvereinbarungen abgeschlossen. 36 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Die Zahlungsfähigkeit der Wankendorfer Baugenossenschaft war im gesamten Berichtszeitraum ge- geben. Auch für die kommenden drei Jahre weist die Finanzplanung des Unternehmens ausreichen- de liquide Mittel aus. Ein etwaiger kurzfristiger Liquiditätsbedarf ist über vereinbarte Kreditlinien mit den Hausbanken der Wankendorfer Baugenossenschaft gesichert. Diese gewähren bis auf Weiteres Kreditlinien von insgesamt 7,1 Mio. €, die in 2019 unterjährig zeitweise für die Zwischenfinanzierung von Baumaßnahmen in Anspruch genommen wurden. 3. RISIKO, CHANCEN UND PROGNOSEBERICHT 3.1 RISIKOBERICHT Mit ihrem genossenschaftlichen Geschäftsmodell verfolgt die Wankendorfer Baugenossenschaft eine den Interessen ihrer Mitglieder verpflichtete, risikoaverse Geschäftspolitik. In ihren Geschäftsfeldern hat sie sich über mehrere Jahrzehnte ein umfangreiches Know-how der Planung und Steuerung er- arbeitet, mit dem eine grundlegende Minimierung der Geschäftsrisiken einhergeht. Etwaige neue Geschäftsfelder, die den satzungsgemäßen Zweck der Genossenschaft unterstützen, werden erst dann aufgenommen, wenn vorher entsprechendes Know-how aufgebaut oder akquiriert wurde. Alternativ werden Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) mit in diesen Bereichen erfahrenen Partnern gegründet. Eine regelmäßige Beobachtung der lokalen Wohnungsmärkte unter Nutzung der dezentralen Struk- turen des Unternehmens ist ein zentrales Element, um etwaige Risiken aus negativen Marktentwick- lungen, wie beispielsweise stark rückläufige Mieten, steigende Leerstände oder auch Preiseinbrüche bei Dienstleistungen infolge veränderter Nachfrage- und Angebotssituationen, rechtzeitig zu identi- fizieren und darauf zu reagieren. Hieraus entwickelt die Wankendorfer Baugenossenschaft Hand- lungsorientierungen auf den lokalen Teilmärkten und bezieht die gewonnene Erkenntnis auch in die Strategie des Unternehmens ein. Darüber hinaus führen die Organisationsprinzipien und Arbeitsanweisungen sowie die eingesetzten Planungs- und Steuerungselemente zu einer weitestmöglichen Reduzierung der Risiken in den Ge- schäften des Unternehmens. Für diese dem Geschäftsmodell inhärenten Risiken wie beispielsweise Wertverlust von Immobilien aufgrund von Abnutzung hat das Unternehmen umfangreiche Manage- mentsysteme und Prozesse etabliert. Bei diesen Instrumenten der Risikoabwehr handelt es sich häufig um branchenübliche Herangehensweisen, die mit dem Geschäftsmodell einer langfristigen Immobi- lienbewirtschaftung verbunden sind. Aufgrund der Kapitalstruktur der Genossenschaft spielen das Management des Kreditportfolios und die Abwehr von Zinsänderungsrisiken eine besondere Rolle. Insbesondere verfolgt das Unternehmen zur Vermeidung von Klumpenrisiken den weit fortgeschrittenen Ansatz, den Auslauf der Zinsbindun- gen grundsätzlich gleichmäßig über den Zeitraum der bestehenden langfristigen Finanzierungen zu verteilen. Darüber hinaus wird laufend die Kapitaldiensttragfähigkeit überwacht. Den sich abzeichnenden Veränderungen in den Kundenbeziehungen im Zuge der weiteren Digitali- sierung von Geschäftsprozessen begegnet die Wankendorfer Baugenossenschaft durch ein bereits im Jahr 2017 eingeleitetes umfangreiches Digitalisierungsprojekt. Auch nach Abschluss der aktuellen Projektphase wird das Unternehmen die Digitalisierung kontinuierlich im Rahmen von Erweiterungen und Anpassungen von Prozessen und Instrumenten weiterverfolgen. Ein aus der weiteren Digitalisie- rung erwachsendes Risiko für die heutigen Geschäftsmodelle der Wohnungswirtschaft durch neue Marktakteure wird aufgrund der Bedeutung des für die Genossenschaft prägenden Marktsegments „Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum unter Nutzung der Förderinstrumente der öffentlichen Hand“ und der hier begrenzten Renditeperspektiven nicht gesehen. Einem Risiko aufgrund des Fachkräftemangels stellt sich das Unternehmen, indem es die Attraktivität seiner Arbeitgebermarke durch gute, mit den Lebensumständen der Mitarbeiter vereinbare Arbeits- bedingungen stärkt und die eigenen Mitarbeiter gezielt aus- und weiterbildet. Bislang ist es auf diese Weise gelungen, vakante Positionen entweder durch interne Nachbesetzung oder mithilfe von Neu- einstellungen jeweils rasch zu besetzen. Jahresabschluss 37

Bei Instandhaltungsmaßnahmen und Modernisierungen oder im Rahmen des Neubaus ist die Wan- kendorfer Baugenossenschaft auf die Inanspruchnahme von Leistungen aus dem Handwerk und der Bauindustrie angewiesen. Angesichts einer konjunkturell hohen Nachfrage nach diesen Leistungen sind Risiken aus Kostensteigerungen und Kapazitätsengpässen in Betracht zu ziehen. Letztere hat das Unternehmen durch langjährige und kontinuierliche Beziehungen zu regionalen Unternehmen bis- lang erfolgreich minimieren können. Eine verlässliche Verbindung auch in anderen konjunkturellen Phasen erweist sich als geeignetes Mittel der Kapazitätssicherung. Wirtschaftlich bedeutende Kos- tensteigerungen sind bei den bestehenden Rahmenbedingungen im Markt für Bauleistungen wohl kaum ganz zu vermeiden. Um solche Risiken im Verlauf der Umsetzung eines Projektes weiter zu verringern, hat die Genossenschaft den Prozess der Planung und Entscheidung von Projekten im Jahr 2019 evaluiert und die unternehmensinternen Richtlinien entsprechend angepasst. Die Altersstruktur des eigenen Gebäudebestandes und der damit zusammenhängende Zustand der Gebäudesubstanz sind für die Wankendorfer Baugenossenschaft in ihrem spezifischen Risiko zu be- trachten. Rund zwei Drittel des eigenen Wohnungsbestandes der Genossenschaft wurde in den Jah- ren nach der Gründung 1947 bis zum Ende der 1960er Jahre errichtet. Damit steht die Wankendorfer Baugenossenschaft vor der Aufgabe, für einen Großteil des Bestandes die Frage zu klären, ob und wie diese Wohnungen unter den Gesichtspunkten zeitgemäßer Ansprüche an den Wohnraum zu- kunftsfähig erhalten werden können. Neben einer kontinuierlichen Modernisierungsstrategie hat das Unternehmen im Rahmen einer Zukunftsstudie die Ziele für das Portfoliomanagement in den nächs- ten 15 Jahren klar definiert, um hieran orientiert weitergehende Maßnahmen einzuleiten. Dabei wird das Thema der weiteren energetischen Sanierung des Bestandes und Verringerung des CO²-Ausstoßes unter Berücksichtigung des rechtlichen Rahmens im Bereich Klimaschutz noch stärker in den Fokus rücken. Die Wankendorfer Baugenossenschaft hat auch diese Herausforderungen früh- zeitig erkannt und sich entsprechend aufgestellt. Eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens erfährt eine große Aufmerksamkeit bei Management und Mitarbeitern, worüber die Genossenschaft in ihrem bereits dritten Nachhaltigkeitsbericht Auskunft gibt. Mit dem Joint Venture Energie für Schleswig-Holstein GmbH wurde das Know-how im Unternehmensverbund zur Bewältigung der zu- künftigen Erfordernisse ergänzend gestärkt. Da in der Branche noch eine große Unsicherheit über die Verfahren und die erwarteten Auswirkungen der bislang beschlossenen Gesetze herrscht, hat sich die Wankendorfer Baugenossenschaft als eines der Gründungsunternehmen in die Initiative Woh- nen.2050 eingebracht. In diesem Zusammenschluss von zurzeit 24 Unternehmen mit über 1 Mio. Wohnungen aus ganz Deutschland werden die Wege zur Klimaneutralität der Wohnungsbestände anhand eines strukturierten Fahrplans innerhalb eines Jahres gemeinsam erarbeitet und Fachkennt- nisse ausgetauscht. Insgesamt ist die Genossenschaft durch ihre konservative Risikopolitik und die unterschiedlichen Maßnahmen zur Risikobeherrschung so aufgestellt, dass sich aktuell für die Zukunft keine bedeuten- den Beeinträchtigungen der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage abzeichnen oder gar bestandsge- fährdende Risiken erkennbar wären. 3.2 CHANCENBERICHT Die wesentlichen Chancen der Wankendorfer Baugenossenschaft ergeben sich aus einer kurz- und mittelfristig anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum und den veränderten gesellschaftlichen Anforderungen an die Wohnraumgestaltung und das Wohnumfeld („altersgerechtes Wohnen“, „besondere Wohnformen“, „Quartiersgestaltung“). Beim Letzteren besitzt die Wankendorfer Bau- genossenschaft eine besondere Erfahrung und Kompetenz. Die Neubauprojekte der Genossenschaft werden in enger Abstimmung mit der jeweiligen Kommune und dabei auch orientiert an sozialräum- lichen Anforderungen umgesetzt, sodass das Unternehmen an seinen Standorten ein geschätzter Ansprechpartner bei der Wohnraumentwicklung ist. Die mit Abstand wichtigste Ertragskomponente wird auch in den nächsten Jahren das Hausbewirt- schaftungsergebnis bleiben. Ausgehend von Vermietermärkten werden in 2020 moderate Mieterhö- hungen und verminderter Leerstand bei vergleichsweise geringen Bestandsabgängen zu einem er- warteten Anstieg der Umsatzerlöse aus Vermietung um 0,5 Mio. € auf 33,8 Mio. € beitragen. 38 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Weitere Chancen erwachsen aus der frühzeitigen Orientierung der Wankendorfer Baugenossen- schaft an den absehbaren Herausforderungen in den Bereichen der Wärmeversorgung in den Wohn- quartieren und des selbstbestimmten Wohnens im Alter. Um diese Chancen zu nutzen, hat die Ge- nossenschaft jeweils mit Partnern, die über eine spezifische Expertise in den Bereichen verfügen, Gemeinschaftsunternehmen gegründet. So wurde für die gewerbliche Wärmeerzeugung und die damit verbundene Modernisierung der Heizanlagen in den Wohnungsbeständen bereits im Jahr 2016 die Energie für Schleswig-Holstein GmbH in einem Joint Venture mit der GETEC Wärme & Effi- zienz GmbH gegründet. Im Jahr 2018 erfolgte die Gründung des ambulanten Pflegedienstes Provide- mus GmbH, ebenfalls als Joint Venture, gemeinsam mit der Stiftung Drachensee. 3.3 PROGNOSEBERICHT Mit der im Jahr 2019 vorgenommenen strategischen Ausrichtung hat die Wankendorfer Baugenos- senschaft eine klar umrissene Zukunftsperspektive. Diese Perspektive gründet auf die weitere sukzes- sive Erneuerung des eigenen Wohnungsbestandes bei stabiler Ergebnisentwicklung im Rahmen der Möglichkeiten der Genossenschaft. Mit dem aktuellen und umfangreichen Modernisierungspro- gramm verbunden ist in 2020 ein auf 6,2 Mio. € sinkender Instandhaltungsaufwand. Im Sinne der Risikovorsorge ist in den Planungen für das Jahr 2021 bei unveränderter Renditeerwartung jedoch ein Instandhaltungsbudget von 7,8 Mio. € berücksichtigt worden. Effizienzreserven, die beispielsweise im Rahmen der weiteren Digitalisierung entstehen, sollen konse- quent für die weitere Optimierung des Eigenbestands der Genossenschaft genutzt werden. Gleiches gilt für erwartete Einsparungen bei den Zinsen für gesicherte langfristige Finanzierungsmittel, die sich voraussichtlich in 2020 von 8,2 Mio. € auf 8,1 Mio. € vermindern werden (siehe auch Kennzahlen auf Seite 30). Die Perspektiven für die Wankendorfer Baugenossenschaft sind gut. Ausgehend von einem grund- sätzlich zukunftsfähigen Bestand an Wohngebäuden und der dadurch gegebenen Möglichkeit, die Marktposition weiter zu verbessern, umfasst das Leistungsspektrum der Genossenschaft umfassende Dienstleistungen unter anderem in der Wohnungsverwaltung, Hauswarttätigkeit und Gartenpflege für ihre Mitglieder und Dritte. Die Homogenität dieser Zielgruppe ermöglicht dem Unternehmen Standardisierungen auf der Produktseite, die ihm wiederum im Hinblick auf die Effizienz zugutekom- men. Ab 2020 strebt die Wankendorfer Baugenossenschaft eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von drei Prozent an. Damit wird auf Dauer eine gesunde Finanzierungsbasis für zukünftige Investitionen gesichert. Kiel, 28. Februar 2020 Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG Der Vorstand Bernd Hentschel Dr. Ulrik Schlenz Jahresabschluss 39

ENGAGEMENT GEMEINSCHAFT VERTRAUEN ZU UNSEREN AUFGABEN HEUTE GEHÖRT DIE PLANUNG VON MORGEN. Damit wir auch künftig den Menschen ein schönes Zuhause bieten können, ist die Zukunftsplanung ein wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit. Von der Instandhaltung, der Modernisierung und dem Neubau bis hin zur Entwicklung ganzer Quartiere: Aus Ideen werden tragfähige Konzepte, die nachhaltig und wirtschaftlich sind. Alle Abteilungen im Unternehmen arbeiten eng zusammen, um abgestimmt mit Finanzie- rungspartnern und Kommunen in den Gremien des Unternehmens fundierte Entscheidungen zu treff en. So sieht bei der wankendorfer vorausschauende Planung für die Menschen im Land aus. Alle Mitarbeiterfotos sind dem neuen Imagefi lm der wankendorfer entnommen. Über den QR-Code kommen Sie zum Film. 41 Iris Steckhan kümmert sich in der Abteilung Finanzierung und Unternehmensplanung ums Controlling und um die Planung. So stellt sie mit ihren Kollegen sicher, dass die wankendorfer mit den richtigen Entscheidungen und Ressourcen ihre zukünftigen Aufgaben bewältigen kann. Dabei ist Iris Steckhan immer auch Bindeglied zwischen den verschiedenen Abteilungen im Unter nehmen. Dieser Aufgabe widmet sie sich auch im privaten Umfeld. Als Schulelternbeirat setzt sie sich für die Zusammenarbeit von Elternschaft und Lehrern ein.

BILANZ ZUM 31.12.2019 AKTIVA ANLAGEVERMÖGEN Immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Werte Firmenwert Sachanlagen Grundstücke und grundstücks gleiche Rechte mit Wohnbauten Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten Grundstücke ohne Bauten Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter technische Anlagen und Maschinen andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Anlagen im Bau Bauvorbereitungskosten geleistete Anzahlungen Finanzanlagen Geschäftsjahr Vorjahr € T€ 518.877,01 225.000,00 743.877,01 479 262 354.941.913,17 352.509 8.315.832,75 1.703.472,47 67.697,10 91.086,60 2.511.549,41 1.593.296,67 1.469.185,44 28.563,29 370.722.596,90 8.231 674 86 104 2.362 1.106 315 305 2.433 891 34 Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen andere Finanzanlagen 2.433.533,65 968.060,31 33.600,00 3.435.193,96 Anlagevermögen insgesamt/Übertrag 374.901.667,87 369.791 42 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Übertrag UMLAUFVERMÖGEN Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte Grundstücke ohne Bauten unfertige Leistungen andere Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Vermietung Forderungen aus dem Verkauf von Grundstücken Forderungen aus Betreuungstätigkeit Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 160.983,19 18.643.887,42 47.139,23 18.852.009,84 671.190,02 0,00 203.304,70 226.487,98 82.041,20 163.884,41 161 18.415 45 611 218 211 180 165 1.137 420 Geschäftsjahr Vorjahr € 374.901.667,87 T€ 369.791 sonstige Vermögensgegenstände 813.308,67 2.160.216,98 Flüssige Mittel Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Rechnungsabgrenzungsposten 2.939.919,67 1.214 Geldbeschaffungskosten 798.598,03 andere Rechnungsabgrenzungsposten 694.534,78 1.493.132,81 777 738 BILANZSUMME Treuhandvermögen 400.346.947,17 394.083 68.589,77 76 Jahresabschluss 43

BILANZ ZUM 31.12.2019 PASSIVA Geschäftsjahr Vorjahr € T€ EIGENKAPITAL Geschäftsguthaben der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder der verbleibenden Mitglieder 877.545,01 12.111.403,69 aus gekündigten Geschäftsanteilen 16.950,00 13.005.898,70 Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile: 8.572,31 € Kapitalrücklage Ergebnisrücklagen gesetzliche Rücklage davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: 210.000,00 € 4.498.477,55 7.440.000,00 794 12.099 12 4.498 7.230 andere Ergebnisrücklagen 46.585.000,00 54.025.000,00 45.025 davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: 1.560.000,00 € Bilanzgewinn Gewinnvortrag Jahresüberschuss 248.602,70 2.009.608,69 Einstellungen in Ergebnisrücklagen 1.770.000,00 488.211,39 Eigenkapital insgesamt/Übertrag 72.017.587,64 248 2.010 1.770 70.146 44 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Geschäftsjahr Vorjahr Übertrag Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen Steuerrückstellungen sonstige Rückstellungen Verbindlichkeiten € 72.017.587,64 8.793.513,00 25.256,82 1.759.246,44 10.578.016,26 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 288.577.934,65 Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Vermietung Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.918.088,15 19.497.746,87 617.509,84 37.381,88 1.510.808,09 0,00 sonstige Verbindlichkeiten 506.122,60 315.665.592,08 davon aus Steuern: 85.778,44 € davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 27.774,01 € Rechnungsabgrenzungsposten 2.085.751,19 T€ 70.146 8.478 12 1.845 284.864 4.696 18.958 649 37 1.523 436 240 (103) (24) 2.199 BILANZSUMME Treuhandverbindlichkeiten 400.346.947,17 394.083 68.589,77 76 Jahresabschluss 45

GEWINN UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 01.01. BIS 31.12.2019 Geschäftsjahr Vorjahr € T€ Umsatzerlöse a) aus der Hausbewirtschaftung b) aus Verkauf von Grundstücken c) aus Betreuungstätigkeit 51.854.541,02 412.500,00 2.853.730,39 d) aus anderen Lieferungen und Leistungen 1.734.532,51 56.855.303,92 Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen andere aktivierte Eigenleistungen sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen 229.187,83 717.756,62 1.766.798,42 a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 22.528.104,36 b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 83,04 c) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen Rohergebnis Personalaufwand 341.604,16 22.869.791,56 36.699.255,23 a) Löhne und Gehälter 9.337.809,84 b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung davon für Altersversorgung: 202.752,29 € Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage vermögens und Sachanlagen sonstige betriebliche Aufwendungen Übertrag 1.960.645,05 11.298.454,89 9.960.758,55 3.971.258,55 11.468.783,24 50.733 0 3.063 1.619 375 578 2.105 22.210 1 351 35.912 8.710 2.209 (584) 9.339 4.269 11.385 46 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Geschäftsjahr Vorjahr Übertrag Erträge aus Beteiligungen Erträge aus Gewinnabführungs vertrag Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 719.674,40 149.126,76 448,00 € 11.468.783,24 sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 36.018,17 905.267,33 davon aus verbundenen Unternehmen: 2.080,00 € Abschreibungen auf Finanzanlagen 2.778,15 Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus Aufzinsungen: 817.071,00 € Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sonstige Steuern Jahresüberschuss Gewinnvortrag Einstellungen aus dem Jahresüberschuss in Ergebnisrücklagen BILANZGEWINN 9.153.598,53 9.156.376,68 108.165,24 3.109.508,65 1.099.899,96 2.009.608,69 248.602,70 1.770.000,00 488.211,39 T€ 11.385 809 177 1 52 (2) 2 9.248 (705) 100 3.074 1.064 2.010 248 1.770 488 Jahresabschluss 47

Bei der wankendorfer arbeiten Menschen, die sich täglich mit Herz und Verstand um die Mitglieder und Kunden kümmern. Unsere Unternehmens werte und -ziele werden erst durch sie gelebt. Ob in den dezentralen Büros, den Service- und Garten-Centern, dem Bauhof oder in der Unternehmenszentrale: Es sind unsere engagierten und kompetenten Mitarbeiter, die in ihren verschiedenen Funktionen zur Zufriedenheit der Mitglieder und Kunden und zum Erfolg der wankendorfer beitragen. Nicht anonym und weit weg, sondern persönlich und vor Ort. Das schafft Vertrauen. Alle Mitarbeiterfotos sind dem neuen Imagefilm der wankendorfer entnommen. Über den QR-Code kommen Sie zum Film. 49

ANHANG A. ALLGEMEINE ANGABEN Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig- Holstein eG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Dabei wurden die einschlägigen gesetzlichen Regelungen für Genossenschaften und die Satzungsbestimmungen ebenso wie die Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses für Woh- nungsunternehmen in der Fassung vom 17. Juli 2015 beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend dem § 275 Absatz 2 HGB nach dem Gesamt- kostenverfahren aufgestellt. In der Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ergaben sich gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen. B. ANGABEN ZU BILANZIERUNGS UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Bewertung der „entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Werte“ erfolgt zu Anschaf- fungs- und Herstellungskosten unter Berücksichtigung einer linearen Abschreibung innerhalb von drei bis acht Jahren. Der planmäßig linear über zehn Jahre abzuschreibende „Firmenwert“ resultiert aus der in 2016 durchgeführten Verschmelzung der Lorenzen Hausverwaltung GmbH auf die Wankendorfer Bauge- nossenschaft für Schleswig-Holstein eG. „Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten“ werden über 80 Jahre linear abge- schrieben. Für ab 1991 erstellte Außenanlagen, Garagen, Fahrradhäuser und Ähnliches ist ein Ab- schreibungszeitraum von acht bis 20 Jahren vorgesehen. Bei grunderneuerten Wohnblöcken sind die Nutzungsdauern bis Ende 2013 um bis zu 20 Jahre verlängert und ab 2014 unter Berücksichtigung der Sachwertrichtlinie festgelegt worden. Andere aktivierte Umbau- und Modernisierungskosten werden auf die Restnutzungsdauer verteilt. Den „Geschäfts- und anderen Bauten“ lag für die lineare Abschreibung der Gebäude eine voraus- sichtliche Nutzungsdauer zwischen 30 und 50 Jahren sowie der Außenanlagen von längstens 15 Jahren zugrunde. Die aktivierten Revitalisierungskosten für ein Büro- und Geschäftshaus sind auf die Restlaufzeit verteilt worden. Die Zugänge der aktivierten Neubau- und Modernisierungskosten bei den Baumaßnahmen des An- lagevermögens enthalten anteilige eigene Architektengebühren und Verwaltungskosten, die auf- grund einer Betriebsabrechnung ermittelt wurden. Bei Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen wurden zudem die Fremdkapitalzinsen und öffentlichen Grundstücksabgaben als Herstellungskosten aktiviert. 50 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Vermögenswirksame Zu- und Abgänge von unbebauten und bebauten Grundstücken erfolgten mit Übergang des wirtschaftlichen Eigentums. „Technische Anlagen und Maschinen“ sowie „andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ werden über eine Laufzeit von drei bis 20 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegen- stände werden unter Berücksichtigung der steuerlichen Regelung in einem Sammelpool über fünf Jahre gleichmäßig abgeschrieben und nach vollständiger Abschreibung im Anlagespiegel als Abgang gezeigt. „Anteile an verbundenen Unternehmen“, „Beteiligungen“ sowie „andere Finanzanlagen“ werden mit den Anschaffungskosten ausgewiesen. Das Umlaufvermögen ist unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips bilanziert wor- den. Durch angemessene Bildung von Wertkorrekturen der „unfertigen Leistungen“ wird den erkennba- ren Risiken aus vom Unternehmen für nicht vermietete Objekte zu übernehmenden Heiz- und Be- triebskosten Rechnung getragen. Die Bewertung der „anderen Vorräte“ erfolgt auf Basis des FIFO-Verfahrens (first-in, first-out). „Forderungen“, „sonstige Vermögensgegenstände“ und „flüssige Mittel“ werden mit dem Nenn- wert bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken sind durch entsprechende direkte beziehungsweise indirekte Wertberichtigungen berücksichtigt. Die „Geldbeschaffungskosten“ wurden als Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und über die Zinsbindungsfristen entsprechend abgeschrieben. Aus temporären Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von Grundstü- cken, Finanzanlagen, Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten resultieren aktive latente Steu- ern. Die Berechnung der aktiven latenten Steuern erfolgt mit der voraussichtlichen steuerlichen Be- lastung nachfolgender Geschäftsjahre auf Grundlage der aktuell gültigen Steuersätze für die Körper- schaftsteuer (15 Prozent), den Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent der Körperschaftsteuer) und die Ge- werbesteuer (15,75 Prozent bei einem Hebesatz von 450 Prozent). Aufgrund der Inanspruchnahme des Wahlrechts des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB werden aktive latente Steuern nicht angesetzt. „Pensionsrückstellungen“ sind für alle Verpflichtungen/Anwartschaften auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens unter Berücksichtigung der Heubeck-Richttafeln 2018 G entsprechend dem Wertansatz nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz unter Zugrundelegung des durchschnittlichen Marktzinses der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 2,71 Prozent zum 31. Dezember 2019 (Vorjahr 3,21 Prozent) gebildet worden. Dabei werden die Leistungsansprüche der Pensionsberechtigten nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Metho- de) ermittelt und die Anwartschafts- beziehungsweise Rentenentwicklung ist mit bis zu zwei Prozent sowie die Personalfluktuation mit 4,5 Prozent berücksichtigt. Aus der Abzinsung der Pensionsver- pflichtungen zum 31. Dezember 2019 mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre (2,71 Prozent) ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittli- chen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre (1,97 Prozent) ein positiver Unterschieds- betrag in Höhe von 822.230,00 €. Die „sonstigen Rückstellungen“ beinhalten alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkei- ten nach Maßgabe des § 249 HGB. Ihre Bewertung erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Beur- teilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Abzinsungssatz wird gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung der Deutschen Bundesbank mit dem der Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre ermit- telt und bekannt gegeben (1,97 Prozent, Vorjahr 2,32 Prozent). Die Auswirkungen der Veränderungen der Abzinsungssätze für die langfristigen Rückstellungen wer- den unter den „Zinsaufwendungen“ dargestellt. Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Anhang 51

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in dem nachfolgenden Anlagenspiegel dargestellt. Anschaffungs-/Herstellungskosten Zugänge Abgänge Umbuchungen des Geschäftsjahres € € € Stand zum 31.12.2019 € Stand zum 01.01.2019 € Immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Werte 1.672.645,84 170.773,49 833.593,98 Firmenwert 375.000,00 0,00 0,00 2.047.645,84 170.773,49 833.593,98 0,00 0,00 0,00 1.009.825,35 375.000,00 1.384.825,35 Sachanlagen Grundstücke und grundstücks- gleiche Rechte mit Wohnbauten Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten 514.006.168,75 9.200.301,24 329.908,67 2.299.570,53 525.176.131,85 10.911.446,30 294.369,82 0,00 0,00 18.096,95 11.223.913,07 –85.634,11 1.703.472,47 Grundstücke ohne Bauten 673.844,18 1.115.262,40 Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter technische Anlagen und Maschinen andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 85.604,59 0,00 17.907,49 0,00 67.697,10 1.084.940,59 6.115,11 7.158,50 0,00 1.083.897,20 5.928.508,32 796.623,92 506.667,07 43.133,93 6.261.599,10 Anlagen im Bau 1.106.081,75 2.396.919,31 55.610,06 –1.854.094,33 1.593.296,67 Bauvorbereitungskosten 315.142,30 1.269.803,56 geleistete Anzahlungen 305.312,55 28.563,29 0,00 0,00 –115.760,42 1.469.185,44 –305.312,55 28.563,29 534.417.049,33 15.107.958,65 917.251,79 0,00 548.607.756,19 Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 2.433.533,65 0,00 Beteiligungen 899.480,86 80.000,00 andere Finanzanlagen 33.600,00 0,00 3.366.614,51 80.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.433.533,65 979.480,86 33.600,00 3.446.614,51 ANLAGEVERMÖGEN INSGESAMT 539.831.309,68 15.358.732,14 1.750.845,77 0,00 553.439.196,05 52 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Abschreibungen Buchwerte Kumulierte Abschreibungen 01.01.2019 Zugänge Abgänge des Geschäftsjahres Kumulierte Abschreibungen 31.12.2019 Stand zum 31.12.2019 Stand zum 31.12.2018 aktivierte Fremdkapital- zinsen 2019 € € € € € € € 1.193.817,78 130.724,54 833.593,98 490.948,34 518.877,01 478.828,06 112.500,00 37.500,00 0,00 150.000,00 225.000,00 262.500,00 1.306.317,78 168.224,54 833.593,98 640.948,34 743.877,01 741.328,06 0,00 0,00 0,00 161.497.621,77 8.860.383,96 123.787,05 170.234.218,68 354.941.913,17 352.508.546,98 11.510,07 2.679.939,40 228.140,92 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.908.080,32 8.315.832,75 8.231.506,90 0,00 1.703.472,47 673.844,18 0,00 67.697,10 85.604,59 981.240,14 18.728,96 7.158,50 992.810,60 91.086,60 103.700,45 3.566.828,05 685.280,17 502.058,53 3.750.049,69 2.511.549,41 2.361.680,27 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.593.296,67 1.106.081,75 3.002,06 1.469.185,44 315.142,30 28.563,29 305.312,55 0,00 0,00 168.725.629,36 9.792.534,01 633.004,08 177.885.159,29 370.722.596,90 365.691.419,97 14.512,13 0,00 0,00 8.642,40 2.778,15 0,00 0,00 8.642,40 2.778,15 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.433.533,65 2.433.533,65 11.420,55 968.060,31 890.838,46 0,00 33.600,00 33.600,00 11.420,55 3.435.193,96 3.357.972,11 0,00 0,00 0,00 0,00 170.040.589,54 9.963.536,70 1.466.598,06 178.537.528,18 374.901.667,87 369.790.720,14 14.512,13 Anhang 53

Der Posten „unfertige Leistungen“ setzt sich zusammen aus 187.777,71 € Architektenleistungen für Baubetreuungsmaßnahmen, 146.891,42 € noch nicht in Rechnung gestellten Stromkosten beziehungsweise Wärmelieferungen und ansonsten ausschließlich aus noch nicht mit den Mietern abgerechneten Heiz- und Betriebskosten. Die „sonstigen Vermögensgegenstände“ enthalten insbesondere 400.020,00 € Forderungen aus Tilgungszuschüssen der KfW Bankengruppe, 149.010,01 € Anteile der Genossenschaft an Instand- haltungsrücklagen von Eigentümergemeinschaften und 122.667,62 € Ansprüche an Versicherungen. Die Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr stellen sich wie folgt dar (die Vorjahres- zahlen sind in Klammern vermerkt): FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Forderungen aus Vermietung Forderungen aus Verkauf von Grundstücken Forderungen aus Betreuungstätigkeit Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sonstige Vermögensgegenstände GESAMTBETRAG Insgesamt € 671.190,02 (611.115,36) 0,00 (218.199,00) 203.304,70 (210.787,56) 226.487,98 (180.356,37) 82.041,20 (165.404,53) 163.884,41 (1.136.500,00) 813.308,67 (419.972,42) 2.160.216,98 (2.942.335,24) Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr € 171.124,37 (209.336,80) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 39.000,00 (45.500,00) 0,00 (0,00) 230.696,21 (224.193,79) 440.820,58 (479.030,59) 54 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

In den „sonstigen Rückstellungen“ sind insbesondere Aufwendungen für Servicegebühren in Höhe von 814.000,00 € für die Erstellung der Heiz- und Betriebskostenabrechnungen, Miete für Wasser- zähler und Rauchwarnmelder, Verwaltungskosten von 766.978,28 € sowie unterlassene Instandhal- tung von 102.000,00 € enthalten. Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten nach der Restlaufzeit sowie der Gesamtbetrag der Ver- bindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel (die Vorjahreszahlen sind in Klammern vermerkt). Bei den in der Übersicht enthaltenen Restlaufzeitvermerken bis zu einem Jahr und von einem bis zu fünf Jahren zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie anderen Kreditgebern han- delt es sich mit 48,0 Mio. € um laufende planmäßige Tilgungen auf objektgebundene Finanzierungs- mittel, die durch laufende Mieteinnahmen gedeckt werden. „Erhaltene Anzahlungen“ betreffen Vorausleistungen für in 2020 abzurechnende Betriebskosten von 19.306.519,32 €, Architektenleistungen von 177.877,72 € sowie Wärmelieferungen und Ähnliches an Dritte von 13.349,83 €. D. ANGABEN ZUR GEWINN UND VERLUSTRECHNUNG Unter den „Bestandserhöhungen“ und „andere aktivierte Eigenleistungen“ sind unter anderem Architekten- und Verwaltungsleistungen für sich in der Durchführung beziehungsweise Planung be- findende Modernisierungs-, Neubau- und Baubetreuungsmaßnahmen in Höhe von 742.400,20 € sowie 14.512,13 € aktivierte Fremdkapitalzinsen und 1.099,01 € öffentliche Grundstücksabgaben für eine Neubaumaßnahme ausgewiesen. In den „sonstigen betrieblichen Erträgen“ sind bedeutende wirtschaftliche Beiträge aus der Auflö- sung von Rückstellungen und Wertberichtigungen (0,4 Mio. €) sowie dem Verkauf von Sachanlage- vermögen (0,2 Mio. €) enthalten. Lediglich summarisch wirkten dagegen Erstattungen für Versiche- rungsschäden und aus Mieterbelastungen von zusammen 0,8 Mio. €, denen Aufwendungen in glei- cher Höhe gegenüberstehen. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Wohnbauten in Höhe von 0,8 Mio. € resultieren aus mittel- fristig zum Abriss vorgesehene Gebäude. Die Personalaufwendungen enthalten mit 0,4 Mio. € einerseits erstmalig Kurzzeitguthaben an Ar- beitszeit und andererseits zum Abschlussstichtag bestehende Verpflichtungen aus Anlass der Been- digung von Arbeitsverhältnissen. Unter den „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ wird ausschließlich die Ausschüttungsbelas- tung in Höhe von 108.165,24 € auf die in 2019 ausgeschüttete Dividende ausgewiesen. Anhang 55

VERBINDLICHKEITEN Insgesamt € Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 288.577.934,65 Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus Vermietung Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sonstige Verbindlichkeiten GESAMTBETRAG (284.864.138,57) 4.918.088,15 (4.695.664,90) 19.497.746,87 (18.957.922,69) 617.509,84 (649.132,87) 37.381,88 (37.044,57) 1.510.808,09 (1.522.494,33) 0,00 (436.182,64) 506.122,60 (239.980,74) 315.665.592,08 (311.402.561,31) E. SONSTIGE ANGABEN 1. Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften gegenüber Kreditinstituten bestehen ausschließlich für die Kapitaldienstverpflichtung der Wankendorfer Gesellschaft für kommunale Stadtentwicklung mbH in Höhe von 559.175,00 €. Anzeichen einer Inanspruchnahme liegen nicht vor, da die Schuldnerin ihren Verpflichtungen bisher nachgekommen ist. 2. Die Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG ist mit 33,2 Prozent an der „Anscharpark GbR“ und mit 11,1 Prozent an der „Projektgemeinschaft Hörnbebauung GbR“ (Kapitalanteil 47.818,89 €) beteiligt. Mit einer Inanspruchnahme für Verbindlichkeiten über ihren aktuellen Anteil an den GbRs hinaus wird nicht gerechnet. 3. Nach Übergang der jeweiligen Energielieferverträge für Gas beziehungsweise Fernwärme zur Versorgung des Immobilienbestandes der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Hol- stein eG auf die Energie für Schleswig-Holstein GmbH bestehen gegenüber vier Energieversorgungs- unternehmen unterschiedlich befristete harte Patronatserklärungen. Zum 31. Dezember 2019 ergaben sich diesen gegenüber jedoch keine Verbindlichkeiten. 56 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

Davon Restlaufzeit Davon gesichert Art der Sicherung unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre € € € € 11.024.432,40 37.865.699,46 239.687.802,79 288.577.934,65 (10.241.049,11) (36.707.044,52) (237.916.044,94) (284.864.138,57) Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen* Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen* 243.480,87 (219.674,57) 931.167,47 (857.016,63) 3.743.439,81 (3.618.973,70) 4.841.045,68 (4.612.475,93) Grundpfandrechte Grundpfandrechte 19.497.746,87 (18.957.922,69) 348.456,41 (416.144,71) 37.381,88 (37.044,57) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 269.053,43 (232.988,16) 372.425,12 (362.203,43) Bürgschaft Bürgschaft 1.232.298,82 (1.172.820,93) 262.539,87 (324.661,81) 15.969,40 (25.011,59) 0,00 (436.182,64) 317.753,01 (239.980,74) 0,00 (0,00) 188.369,59 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 32.701.550,26 (31.720.819,96) 39.247.776,39 (37.888.722,96) 243.716.265,43 (241.793.018,39) 293.791.405,45 (289.838.817,93) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) 0,00 (0,00) * Davon 287.754.965,31 € (im Vorjahr 283.713.153,86 €) durch Grundpfandrechte und 822.969,34 € (im Vor- jahr 1.150.984,71 €) durch Sicherungsübereignung (Fuhr- und Gerätepark). 4. Es bestehen folgende nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind: Aus EDV-Nutzungsverträgen sowie diversen Miet- und Full-Service- Verträgen für die Betriebs- und Geschäftsausstattung, die innerhalb der nächsten sieben Jahre fällig sind (Ausgabe 2020: 576.378,92 €) 3.239.613,41 € Aus Großmodernisierung, Neubau und Grundstücksankauf zu erwartende Ausgaben rd. 11.733.200,00 € zugesagte bzw. beabsichtigte Aufnahme von Fremdmitteln 8.616.450,00 € Anhang 57

5. Die Genossenschaft ist zum Bilanzstichtag an folgenden Unternehmen zu mindestens 20 Prozent beteiligt: Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital Kapitalanteil Eigenkapital Jahresergebnis 2019 Wankendorfer Immobilienservice für Schleswig-Holstein GmbH, Kiel Wankendorfer Gesellschaft für kommunale Stadtentwicklung mbH, Kiel % € € € 100,0 547.564,59 556.840,88 59.634,00 100,0 1.860.969,06 1.912.352,90 28.469,97 Toplage Immobilien GmbH, Kiel 100,0 25.000,00 22.283,40 89.492,76 Energie für Schleswig-Holstein GmbH, Kiel (ESH) 50,0 203.500,00 –56.633,87* –56.851,52* Providemus GmbH, Kiel 50,0 150.000,00 275.909,87* –24.090,13* Anscharpark GbR, Kiel 33,2 63.573,54 191.486,57 –33.483,68 * Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG lagen die Jahresabschlüsse 2019 der Energie für Schleswig-Holstein GmbH und der Providemus GmbH noch nicht vor, insofern handelt es sich hier um Vorjahreszahlen; die negativen Jahresergebnisse 2016 bis 2018 sind auf Anlaufverluste der in 2016 bzw. 2018 (Provi- demus GmbH) gegründeten Unternehmen zurückzuführen. Die beiden Gesellschafter der ESH haben mit Beschluss vom 17. Januar 2019 eine Kapitalrücklage von 100.000,00 € gebildet. Die Jahresergebnisse 2019 der Wankendorfer Immobilienservice für Schleswig-Holstein GmbH und der Toplage Immobilien GmbH sind aufgrund von Gewinnabführungsverträgen vollständig an die Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG abgeführt worden. 6. Es bestehen folgende nicht in der Bilanz ausgewiesene derivative Finanzinstrumente: Im Rahmen des Kreditportfoliomanagements werden von der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG sowohl festverzinsliche als auch variabel verzinsliche Finanzierungen eingesetzt. Diese variablen Darlehen umfassten am Bilanzstichtag ein Volumen von 67,8 Mio. € mit einer Laufzeit bis längstens 2038. Dem Zinsänderungsrisiko begegnet die Wankendorfer Bau- genossenschaft für Schleswig-Holstein eG durch den Einsatz von derivaten Finanzierungsinstru- menten (Swaps) in gleicher Höhe; damit wird im Ergebnis ein fester Zinssatz für die betroffenen Darlehen über die gesamte Laufzeit erreicht und es ist durch die hohe Flexibilität in der Ausgestal- tung der Verträge eine sichere und klare Kalkulationsgrundlage für die Zukunft gegeben. Aufgrund der Einbettung in langfristige Kreditverträge ist eine Veräußerung der Derivate inner- halb der Vertragslaufzeit nicht vorgesehen, sodass sich aus den negativen Marktwerten von 9,3 Mio. € am 31. Dezember 2019 keine liquiditäts- und ertragswirksamen Folgen ergeben wer- den. Auch entstehen an den Laufzeitenden keine finanziellen und rentabilitätsmäßigen Folgen. Die ermittelten Marktwerte wurden vollständig anhand der Mark-to-Market-Methode ermittelt. 58 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

7. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer/-innen betrug: Kaufmännische Mitarbeiter/-innen Technische Mitarbeiter/-innen Mitarbeiter/-innen im Regiebetrieb, Hauswarte etc. Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte 74 7 73 154 30 2 10 42 Hinzu kommen 13 Auszubildende und 29 geringfügig Beschäftigte (hauptsächlich im gewerblichen Bereich). 8. Mitgliederbewegung Anfang 2019 Zugang Abgang Ende 2019 10.221 767 823 10.165 Die Guthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr erhöht um 12.050,43 € Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr erhöht um Der Gesamtbetrag der Haftsummen beläuft sich auf 2.900,00 € 12.143.000,00 € 9. Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbands: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern – Schleswig-Holstein Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg 10. Mitglieder des Vorstands: Bernd Hentschel, hauptamtlich Dr. Ulrik Schlenz, hauptamtlich 11. Mitglieder des Aufsichtsrats: Wilfried Sommer (Vorsitzender) Irini Aliwanoglou Thomas Clausen Helga Hohnheit Ronald Klein-Knott Manfred Kowalewski Jan Kruse Johannes Kux Dr. Juliane Rumpf Anhang 59

F. NACHTRAGSBERICHT Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ergeben. G. GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats aus dem Jahresüberschuss von 2.009.608,69 € in die gesetzliche Rücklage 210.000,00 € und in an- dere Ergebnisrücklagen 1.560.000,00 € eingestellt. Die Vertreterversammlung wird um entsprechen- de Zustimmung gebeten. Zudem empfi ehlt der Vorstand dem Aufsichtsrat, der Vertreterversamm- lung aus dem verbleibenden Jahresüberschuss und Gewinnvortrag (488.211,39 €) die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von zwei Prozent (= 241.137,07 €) und den Vortrag des verbleibenden Bi- lanzgewinns von 247.074,32 € auf neue Rechnung vorzuschlagen. Kiel, den 28. Februar 2020 Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG Der Vorstand Bernd Hentschel Dr. Ulrik Schlenz 60 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

KONTAKTDATEN Zentrale Stadtbüro Vermietungs-/ Verwaltungsbüro Orte mit Service-Center Orte mit Garten-Center Orte mit Bauhof Orte mit Reinigungsservice ZENTRALE Kirchhofallee 21–23 24103 Kiel Postfach 44 20 24043 Kiel Telefon 0431 2005-0 Telefax 0431 2005-270 info@wankendorfer.de www.wankendorfer.de Flensburg Husum Eckernförde Kiel Schönkirchen Schwentinental Heide Preetz Neumünster Itzehoe Trappenkamp Lütjenburg Plön Eutin Wahlstedt Bad Schwartau Bad Bramstedt Bad Segeberg Lübeck STADTBÜROS Stadtbüro Bad Segeberg Kurhausstraße 14 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 99959-0 Telefax 04551 99959-90 segeberg@wankendorfer.de Stadtbüro Itzehoe Feldschmiede 52 25524 Itzehoe Telefon 04821 6773-0 Telefax 04821 6773-90 itzehoe@wankendorfer.de Stadtbüro Kiel Kirchhofallee 21–23 24103 Kiel Telefon 0431 2005-0 Telefax 0431 2005-280 kiel@wankendorfer.de Stadtbüro Lütjenburg Oberstraße 7 24321 Lütjenburg Telefon 04381 40449-0 Telefax 04381 40449-90 luetjenburg@wankendorfer.de Stadtbüro Plön Lübecker Straße 24 –26 24306 Plön Telefon 04522 78946-0 Telefax 04522 78946-90 ploen@wankendorfer.de Stadtbüro Preetz Lange Brückstraße 14 24211 Preetz Telefon 04342 80006-0 Telefax 04342 80006-90 preetz@wankendorfer.de Anschriften und Telefonnummern 61

VERMIETUNGSBÜROS Vermietungsbüro Trappenkamp Am Markt 8 24610 Trappenkamp Telefon 04323 8040-0 Telefax 04323 8040-28 trappenkamp@wankendorfer.de Vermietungsbüro Wahlstedt Neumünsterstraße 4 23812 Wahlstedt Telefon 04554 7028-0 Telefax 04554 7028-28 wahlstedt@wankendorfer.de VERWALTUNGSBÜRO Verwaltungsbüro Eckernförde Kieler Straße 78 24340 Eckernförde Telefon 04351 76932-0 Telefax 04351 76932-28 eckernfoerde@wankendorfer.de SERVICE-CENTER Service-Center Bad Bramstedt /Bad Segeberg Bereich Bad Bramstedt Schillerstraße 16 24576 Bad Bramstedt Telefon 04192 897165 Telefax 04192 897167 Bereich Bad Segeberg Neuland 2 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 968655 Telefax 04551 968654 Service-Center Bad Schwartau Schmiedekoppel 15 23611 Bad Schwartau Telefon 0451 2900105 Telefax 0451 2900104 Service-Center Eutin/Plön Bereich Eutin Beuthiner Straße 4 23701 Eutin Telefon 04521 78475 Telefax 04521 78474 Bereich Plön Schillener Straße 5 24306 Plön Telefon 04522 760320 Telefax 04522 760321 Service-Center Itzehoe Feldschmiede 52 25524 Itzehoe Telefon 04821 6773-0 Telefax 04821 6773-90 Service-Center Kiel/Schönkirchen Bereich Kiel Kirchhofallee 21–23 24103 Kiel Telefon 0431 2005-276 Telefax 0431 2005-280 Bereich Schönkirchen Anschützstraße 33a 24232 Schönkirchen Telefon 0431 2099925 Telefax 0431 2099924 Service-Center Lütjenburg Oberstraße 7 24321 Lütjenburg Telefon 04381 40449-50 Telefax 04381 40449-90 Service-Center Preetz/Schwentinental Bereich Preetz Hufenweg 11 24211 Preetz Telefon 04342 719825 Telefax 04342 719824 Bereich Schwentinental Ortsteil Klausdorf Südring 36 24222 Schwentinental Telefon 0431 7992620 Telefax 0431 7992621 Bereich Schwentinental Ortsteil Raisdorf Hermann-Löns-Straße 19a 24223 Schwentinental Telefon 04307 839575 Telefax 04307 839574 Service-Center Trappenkamp Am Markt 8 24610 Trappenkamp Telefon 04323 8040-11 Telefax 04323 8040-28 Service-Center Wahlstedt Neumünsterstraße 4 23812 Wahlstedt Telefon 04554 7028-10 Telefax 04554 7028-28 BAUHOF Bauhof Itzehoe Dorfstraße 6 25524 Itzehoe Telefon 04821 734345 Telefax 04821 747522 itzehoe@wankendorfer.de GARTEN-CENTER Garten-Center Itzehoe Dorfstraße 6 25524 Itzehoe Telefon 04821 734345 Telefax 04821 747522 Garten-Center Kiel Industriestraße 8 24211 Preetz Telefon 04342 3080301 Telefax 04342 80006-90 Garten-Center Plön Behler Weg 17 24306 Plön Telefon 04522 7447967 Telefax 04522 78946-90 Garten-Center Segeberg Neuland 2 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 968655 Telefax 04551 968654 REINIGUNGSSERVICE Reinigungsservice Itzehoe Dorfstraße 6 25524 Itzehoe Telefon 04821 734345 Telefax 04821 747522 NACHBARSCHAFTSTREFF OSTERKARREE PLÖN Schillener Straße 4 24306 Plön Telefon 04522 7984610 Telefax 04522 7984611 osterkarree@wankendorfer.de TOPLAGE IMMOBILIEN GMBH Kirchhofallee 21– 23 24103 Kiel Telefon 0431 92078 Telefax 0431 2005-270 info@toplage-immobilien.de 62 wankendorfer Geschäftsbericht 2019

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