31.05.2023
Genossenschaften an der Förde gehen gemeinsam in die Zukunft
Eine Zukunftsweisende Entscheidung haben die Mitglieder der Baugenossenschaft Heikendorf und Umgebung eG und die Vertreter der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG auf ihren jeweiligen Versammlungen getroffen: Beide Gremien stimmten der Verschmelzung der Genossenschaften rückwirkend zum 1. Januar 2023 zu. Die deutlich kleinere Heikendorfer Genossenschaft mit einem Bestand von 160 Wohnungen in Heikendorf und Mönkeberg wird dabei auf die wankendorfer verschmolzen.
„Wir freuen uns sehr, die neuen Mitglieder bei der wankendorfer zu begrüßen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, so Ulrik Schlenz, Vorstand der wankendorfer. „Das ist ein mutiger und weitsichtiger Entschluss, der von den Gremien in Heikendorf gefasst und von den Mitgliedern positiv begleitet wurde“, ergänzt Vorstandskollege Thorsten Gleitz. Nach 75 Jahren Genossenschaftsgeschichte gibt die kleine Baugenossenschaft ihre Eigenständigkeit auf. „Das war eine Frage der Vernunft in Verantwortung für unsere Mitglieder und deren Vermögen“, führt die Heikendorfer Vorständin Birte Voigt aus: „Die vor uns liegenden Aufgaben im Klimaschutz bei den Gebäuden, die hierfür notwendigen Ressourcen und die allgemein immer herausfordernderen Rahmenbedingungen der Wohnungswirtschaft bis hin zum absehbaren Fachkräftemangel haben Vorstand und Aufsichtsrat zur Suche nach einem verlässlichen Partner veranlasst, den wir in der wankendorfer gefunden haben.“
Erfolgreiche Vertreterversammlung
Die wankendorfer hat neben der Verschmelzung ihren Vertretern in der Versammlung von einem ereignisreiches, aber erfolgreichen Geschäftsjahr 2022 berichtet. Mit einem Jahresüberschuss von gut 4 Mio. € konnte die Genossenschaft das Eigenkapital weiter stärken und hat dabei sowohl die moderate Mietenentwicklung wie auch den Erhalt des genossenschaftlichen Wohnungsbestands im Auge behalten.
Investitonen auch in der Zukunft
Darüber hinaus gab es ein klares Bekenntnis des Vorstands zum zukünftigen Engagement in weiteren Investitionen. „Auch wenn wir im vergangenen Jahr angesichts steigender Zinsen und Baukosten und bei Wegfall von KfW-Fördermitteln alle anstehenden Bauprojekte nochmal neu kalkulieren mussten: Wir werden uns weiter in Neubau und Modernisierung engagieren“, so Gleitz. „Wir sind froh, dass wir in Schleswig-Holstein mit den Förderprogrammen des Landes Rahmenbedingungen haben, die die anstehenden Projekte weiter möglich machen“, erläutert Schlenz. „Wir müssen allerdings feststellen, dass die Anforderungen an den Wohnungsbau, unter anderem mit den Plänen zum Gebäudeenergiegesetz, an einem wirklich kritischen Punkt sind und angesichts der Notwendigkeit für zusätzlichen und bedarfsgerechten Wohnraum der Bogen nicht überspannt werden darf. Das alles geht zu Lasten der Mieten unserer Mitglieder oder verzehrt deren Vermögen, unser Eigenkapital, das wir dringend für die anstehenden Investitionen benötigen.“
Die wankendorfer bewirtschaftet in rund 20 Kommunen in Schleswig-Holstein rund 8.200 Wohnungen und verwaltet weitere 9.800 Wohnungen vor allem in Eigentümergemeinschaften und kommunalen Beständen. Nach dem Neubauvorhaben in Preetz und an der Kieler Hörn fertiggestellt wurden startet die Genossenschaft noch in diesem Jahr den Neubau von 60 Wohnungen in Trappenkamp und Modernisierungen an den Standorten Schwentinental und Itzehoe. In 2024 beginnen die Arbeiten im mehrjährigen Projekt in der Südstadt von Bad Segeberg, wo nach Abriss der Gebäude aus den 1950er Jahren 243 neue Wohnungen und eine Kindertagesstätte entstehen sollen. Mit einem detaillierten Klimafahrplan wird die Genossenschaft den nun gewachsenen Wohnungsbestand in den nächsten rund 20 Jahren zur Klimaneutralität entwickeln.